Tut sich tatsächlich was in Würzburg?

Ich bin erstaunt und auch wirklich froh, dass sich offenbar auf breiter Front etwas in Würzburg bewegt. Die neue Uferpromenade zwischen Mainkuh und Alter Mainbrücke ist sehr gelungen, die geplante Straßenbahnanbindung durchs Frauenland zum Hubland bekommt sehr viel Zuspruch, sogar von denen Zuspruch, die sonst alles verhindern, um den Ringpark zu retten. Auch im Stadtrat, wo sonst gerne mal Parteigezicke und andere Animositäten über den Sachthemen zu stehen scheinen, herrscht offenbar Einigkeit darüber, wie die Straßenbahn zukünftig fahren soll: Durch die Theaterstraße auf der Balthasar-Neumann-Promenade an Gericht und Sanderring-Uni vorbei, durch die Sieboldstraße in die Zeppelinstraße, von dort über den Frauenlandplatz zum Wittelsbacherplatz und durch den Zwerchgraben zu den Leightons und zum Hubland, wo an der Sport-Uni der Wendeplatz geplant ist. Uneinig ist man sich noch über eine Verbindung vom Sanderring zur Ottostraße, auch das sollte aber kein großes Hindernis sein, schließlich könnten so Fahrgäste sehr viel schneller Richtung Heidingsfeld transportiert werden.

Dass sich vereinzelt Anwohner beschweren, ist klar, aber das lässt sich kaum vermeiden, Hauptsache, es gründet sich nicht wieder irgendeine blöde Bürgerinitiative, die das aus persönlichen Gründen verhindern muss. Inzwischen bräuchte es schon wirklich eine gute Argumentation, um gegen dieses Großprojekt ins Feld zu ziehen.

Zusätzlich soll auch die Kaiserstraße, meiner Meinung nach der Schandfleck der Fußgängerzone, endlich ein neues Gesicht bekommen. Diese lädt nämlich einerseits nicht dazu ein, vom Bahnhof einen Schritt in die Innenstadt zu wagen, andererseits bereitet sie auf den hässlichen Bahnhof vor, der aber auch in den nächsten Jahren eine Renovierung erfahren wird. Dann werden hoffentlich auch die beknackten Pavillons verschwinden, die der Verhindererverein Würzburg auch schon erhalten wollte. Neuer Bahnhof, neuer Bahnhofsvorplatz, neuer Kiliansbrunnen, neue Kaiserstraße, neue Straßenbahn. Fehlt eigentlich nur noch ein neuer Anlauf in Sachen Arcaden.

In Sachen Landesgartenschau soll 2018 ein neuer Anlauf gestartet werden, da es für 2016 nicht geklappt hat.

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“

4 Kommentare

  1. Wie ist das denn eigentlich mit der Nürnberger Straße und dem Denkmalschandfleck Faulenbergkaserne? Da müsste dringend mal was getan werden (oder ist das wieder was, worauf die Stadt keinen Einfluss hat)?
    Schwangere, die keine Fehlgeburt riskieren wollen, sollten jedenfalls die Nürnberger Straße-Huckel-Ruckel-Piste tunlichst meiden! Ein einziger Schandfleck ist diese ganze Ecke!

  2. Das stimmt leider. Was da passieren soll, weiß ich nicht. Zwischenzeitlich wollte man ja dort auch die Straba fahren lassen, ein Gewerbezentrum bauen, eine Veranstaltungshalle, aber nix Genaues weiß man nicht.

  3. Wenn sie in der Nürnbergerstraße endlich mal fertig sind mit ihren Bauarbeiten, ist hoffentlich ein Teil der Straße wieder eben. Mehr oder weniger.
    Dann muss ich nicht mehr darauf warten mal von der Polizei der Trunkenheit verdächtigt zu werden, weil ich meinem Auto zuliebe im Slalom um die schlimmsten Löcher herumkurve.

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