Würstchen

Gut, dass ich das gar nicht mehr gesehen habe. Seit Samstag war ja in Sachen Bayern anderes wichtiger. Manuel Neuer, Schalkes unglaublich talentierter und bester Torwart aller Zeiten, der vor gar nicht so langer Zeit noch der neue Torwart-Messias für Deutschland sein sollte, hat sich nach dem Spiel auf dem Feld selbst befriedigt endlich Genugtuung für die verlorene Meisterschaft von 2001 verschafft, die er als 15-jähriges Bübchen im Gelsenkirchener Parkstadion miterleben durfte. Das bedeutet, er hat auch geheult. Wie er sich an den Bayern „gerächt“ hat?

Er musste nach dem Spiel – wie 2001 Oliver Kahn in Hamburg – zur Eckfahne rennen, diese rausreißen, sich selbst auf den Rücken schmeißen und wild mit der Eckfahne wedeln. Zum Vergleich: Oliver Kahn hat damals in einem irren Finale die Meisterschaft errungen, Manuel Neuer hat am Samstag mit Schalke in einem unglaublich schlechten Spiel mehr als glücklich die Bayern besiegt und deren Meisterschaftsträume nicht einmal beendet. Wenn ihm das Genugtuung verschafft, ist er echt leicht zufrieden zu stellen.

Er sollte erstmal einen Bruchteil dessen erreichen, was Oliver Kahn erreicht hat, dann darf er ihn auch verhöhnen, wenn ihm dabei einer abgeht. Lächerlich ist das, aber das passt ja zu Schalke.


Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“

3 Kommentare

  1. Selbst bei identischer Konstellation wäre diese Reaktion einfach lächerlich, zumal ja Kahn gar nicht mehr auf dem Platz stand.

  2. ich fand’s bei kahn scheiße und hab mir am samstag gedacht, dass der neuer ein wenigstens genauso großer … ist.

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