Jamaikanische Süßkartoffeln…

Müssen die gut sein, unglaublich!

Sind nicht ARD und ZDF vor gar nicht allzulanger aus der Tourberichterstattung ausgestiegen, um dann wieder einzusteigen und nur noch über Doping und Dopingverdächtigungen zu sprechen und dabei das Verhalten der Medien und Fans anzuprangern, die nach immer unglaublicheren Leistungen geradezu lechzten, und den Stars gar keine andere Wahl ließen, als mit unerlaubten Mitteln kräftig nachzuhelfen?

Bei Usain Bolts in der Tat unglaublichem Weltrekord von gestern Abend überschlagen sich jetzt alle völlig unkritisch vor lauter Glück und Freude über diese unmenschliche Leistung, die offenbar nur auf Training, jamaikanischen Süßkartoffeln und Chicken McNuggets zu beruhen scheint. Bei Usain Bolt. Ein Teil des jamaikanischen Teams wurde letzte Woche erst zurückgezogen, durfte dann aber doch starten, weil ihnen die jamaikanischen Süßkartoffeln unter Umständen nicht ausgereicht haben könnten. In diesem Zusammenhang muss ja immer mit allen möglichen Konjunktiven gearbeitet werden, um niemanden unbegründet zu belasten. Egal, „alle“ sind im Bolt-Fieber.

Hieß es nicht mal, unter 9,80 Sekunden geht nicht?! Toll, diese Süßkartoffeln! Jetzt wird schon eifrig spekuliert, was noch möglich ist, schließlich hat Bolt ja wieder nicht ganz durchgezogen. Im Übrigen geht mir diese arrogante Poserei vor und nach dem Rennen gehörig auf den Sack.

Mein Blogeintrag vor einem Jahr klang nicht viel anders…

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“