Transalp-Epilog: Brenner – Innsbruck und Scharnitz – Karwendelhaus – Eng

Dienstag, 11.08.: Als Abschluss unserer Transalp von Garmisch an den Gardasee haben A. und ich noch einen Epilog im schönen Karwendel angehängt. Zunächst mussten wir mit dem Bus von Arco nach Rovereto fahren, weil am Gardasee kein Zug vorbeifährt. Von dort sind wir überraschend günstig zum Brenner gefahren, wo wir ausgestiegen sind, um auf der alten Brennerstraße nach Innsbruck zu fahren. 40 Kilometer fährt man hier nur bergab, man sieht mehr und spart auch noch Geld, auch wenn das nicht das ausschlaggebende Argument war. Hat man einen Lkw vor sich, kann man sich im Windschatten herrlich austoben.

brenner

In Innsbruck hat schlechtes Wetter kurzzeitig unseren Epilog im Karwendel in Frage gestellt. Wir haben trotzdem die Tickets nach Scharnitz gelöst, um dort vor Ort zu entscheiden, ob wir mit dem Rad noch ins Karwendel-Gebirge aufsteigen. Risiko und Gebirge passen nicht zusammen. In Scharnitz waren dann alle Zweifel verflogen, blauer – wenn auch bewölkter – Himmel und nichts, was einen Wetterumsturz in den nächsten Stunden befürchten ließ. Auf dem ausgeschilderten Wanderweg zum Karwendelhaus sind wir dann an der Isar entlang 1000 Höhenmeter nach oben geklettert, die Kulisse war dabei so schön, dass ich zeitweise fast vergessen habe, wie schlecht mein Sattel ist, den ich in nächster Zeit dringend austauschen muss. Das Karwendelhaus war nur Etappenziel, Pause haben wir etwas unterhalb gemacht, ehe es weiterging, schließlich war die Eng im Tal unser Ziel und wir hatten noch einiges vor uns. Nach einer kurzen Abfahrt hätten wir wieder zur Falkenhütten hochradeln müssen, im Anstieg sind wir aber umgekehrt, da sich das Wetter zunehmend zugezogen hat. Der Weg über das Falkenhaus wäre kürzer gewesen, so sind wir lieber abgefahren und haben die Eng im Tal angefahren. Ich weiß auch nicht, ob die Kraft noch für weitere Kletterpartien gereicht hätte und in der Eng wollten wir auf jeden Fall ankommen, da wir uns auf das Essen in der dortigen Alm gefreut haben.

Ziemlich entkräftet – ein schlechter Sattel lässt die beste Kondition zweitrangig werden – sind wir in der wunderschönen Eng angekommen, haben geduscht und uns dann am Abschlussabend den Bauch mit Tiroler Spezialitäten vollgeschlagen. Kaspressknödelsuppe, Tiroler Geröstel, Kässpätzle und Kaiserschmarrn, dazu ein paar Bierchen, der perfekte Abschluss eines perfekten Urlaubs. Die Eng ist ein wildromantisches, enges (daher der Name) Tal, das nur im Sommer bewirtschaftet ist. Etwa 15 Häuser stehen dort, für wenig Geld bekommt man dort nicht nur eine Bleibe für die Nacht, sondern auch herrliche Ruhe mitten im Gebirge.

[nggallery id=58]

Am nächsten Tag haben wir die Tour dann mit einer lockeren Fahrt nach Garmisch ausklingen lassen. Entlang der Riß sind wir bis zur Isar gefahren, wo wir uns kurz in den Isarauen ausgetobt haben, danach sind wir durchs Wallgau nach Krais (bei Mittenwald) gefahren und von dort runter nach Garmisch, wo am Eisstadion das Auto auf uns gewartet hat.

Unsere Routen: Brenner – Innsbruck und Scharnitz – Karwendelhaus – Eng

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“

4 Kommentare

  1. mit ner guten Kondition hättest Du ja auch im Wiegetritt zu Ende fahren können 😉
    wegen des Sattels gäbe es dann kein Problem mehr 😉

  2. ich hatte einmal nen kaputten Sattel, das waren echt anstrengende 3km bis zum Laden! Mein Tip, schau Dir mal die Sattel von Specialized an!

Kommentare sind geschlossen.