Good Evening Köln

Mein Aufenthalt in Köln von Mittwoch bis gestern war wahrscheinlich genauso wenig zufällig wie der Dudelsackbläser in Schottentracht vor dem Dom, der Mull of Kintyre dudelte und eine Menschenmenge um sich scharte. Sir Paul McCartney gab an jenem Abend sein erstes von zwei Konzerten in der Domstadt. Die Lanxess-Arena alias Kölnarena war voll bis unters Dach, obwohl man für eine Karte viel Geld los war. Die Kosten waren auch der Grund, warum ich diesmal nicht so nah an der Bühne saß wie bei seiner letzten Tour vor sechs Jahren. Damals erhielt ich eine Karte für einen zentralen Platz in der Mitte der fünften Reihe, weil der gebuchte Platz in Kategorie drei nicht vorhanden war. Entgangen ist mir aus der Distanz auch nichts, denn so hatte ich alles im Blick. Der Programmablauf war der Show in New York im Sommer ziemlich ähnlich, die unter dem Namen Good Evening New York auf DVD erschienen ist, jedoch mit einigen Veränderungen. Beispielsweise spielte er bei dieser Tour erstmals Ob-la-di, ob-la-da live oder gab sein neues Lied I want to come home zum Besten, das er für den neuen Robert De Niro-Film Everbody‘s Fine geschrieben hat und nun für den Golden Globe nominiert wurde. Passend zur Jahreszeit gab es auch sein Weihnachtslied zu hören/sehen:

Spaß hatte ich nicht nur am Konzert, sondern auch an meinen rechten Nachbarn: Das war ein Ehepaar um die 70, wo sie einen Blick drauf hatte, als sei sie nur ihrem Mann zuliebe mitgegangen. Er dagegen flippte bei jedem Beatles-Lied aus, schrie „Super, Paul„, klatschte wider jedem Takt mit und sang so schräg mit, dass ich meine große Freude hatte. Sie schaute immer grimmiger drein und ich vermute mal, dass es ihr zu laut war. Dennoch hat sie einmal ihr Handy so gehalten, als filmt sie mit; Respekt, das können in dem Alter nicht so viele. Nach mehr als zweieinhalb Stunden endete ein großartiges Konzert und sein Abschied klang nach einem Wiedersehen.

Am nächsten Tag traf ich zufällig den Würzburger Beatles-Freak Rainer Adam, der wiedermal auf Autogramm-Jagd unterwegs war; den Meister hat er anscheinend diesmal verfehlt.

Nachtrag: Live and let die und Something kann man sich jetzt auch anschauen/-hören.

4 Kommentare

  1. Alter Falter, ich wär zum Veranstalter und hätt mir mein Geld wieder geben lassen, wenn der bei jedem Lied die Töne so gut getroffen hat. Des geile is ja, der singt glaub ich „Hey du“ 😀

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