Avatar in 3D

Ich habe mir gestern James Camerons neuen Film Avatar – Aufbruch nach Pandora (Vorsicht: Link mit Spoiler) in 3D angeschaut. Ich war überwältigt. Die Geschichte war zwar nicht unbedingt neu, aber trotzdem sehr schön erzählt: Die Öko-Botschaft aus The Abyss, dass die Natur zurückschlägt, wenn der Mensch sich nicht ändert, war dabei, der Umgang mit Ureinwohnern ließ Avatar mehr als ein bisschen zu Der mit dem Wolf tanzt in einer Cameron-Welt werden, dazu kam noch eine Prise Der letzte Mohikaner und Pocahontas. Das soll aber nicht heißen, dass Cameron hier plump zusammengeklaut hat, er hat eine großartige Geschichte geschrieben, die im Sommer 2154 spielt: Der querschnittsgelähmte Marine Jack Sully soll mit Hilfe eines künstlich geschaffenen Avatars, das aussieht wie die Ureinwohner des Planeten Pandora, die Na’vi auskundschaften und Informationen für die geplante Eroberung einholen, da man die dortigen Bodenschätze unbedingt abbauen will, dafür aber die Ureinwohner vertreiben muss. Sully fühlt sich aber in der dortigen Welt zunehmend akzeptiert und verliebt sich schließlich in die Tochter des Häuptlings, während die Truppen, die Pandora belagern, in den Startlöchern stehen, um endlich loszuschlagen.

Sicherlich lag es an der 3D-Vorstellung, dass das gestrige Kino-Erlebnis unvergesslich bleibt, weil es der erste Film war, den ich in dieser Technik gesehen habe. Ganz bestimmt ist Avatar ein Meilenstein der 3D-Technik, auch wenn vor dem Film Trailer für vier oder fünf Trickfilme liefen, die die neue Kinotechnik ebenfalls nutzen. Aber: Allesamt Trickfilme. James Cameron lässt den Zuschauer nach der Eingewöhnungszeit in die wunderschön kreierte Welt von Pandora eintauchen und dabei vergessen, dass diese fast komplett am Computer entstanden ist, und die 3D-Effekte wirken nicht fremd oder aufgesetzt. Weder diese Welt noch die Unzahl an Spezialeffekten ist dabei aber in irgendeiner Weise aufdringlich oder nervig wie in vielen Hollywood-Blockbustern wie beispielsweise dem beknackten Indiana Jones 4. Sie wirkt echt, auch dadurch, dass Pandora unberührte Natur ist. An der Welt von Pandora sieht man auch schnell, dass James Cameron am Werk war, da beispielsweise die Umgebung rund um den Baum der Seelen sehr an die Außerirdischen aus Abyss erinnert. Verständlich, da die Botschaft eine ähnliche ist.

[Spoiler Anfang] Ein bisschen gestört hat mich das etwas zu schöngefärbte Ende: Die Natur schlägt zurück, ok, aber dass alles gut wird, ist angesichts der technischen Übermacht der Menschen fast etwas unglaubwürdig.[Spoiler Ende]

Ich bin überzeugt, das jeder zusätzliche Cent das Geld für die 3D-Vorstellung unbedingt wert war.

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“

Ein Kommentar

  1. Ich war auch schon in dem Film. Auch in 3D.
    War sehr beeindruckt und würde den Film sofort ein zweites Mal ansehen. Mache ich sonst nicht so oft bei Filmen.

    Spoiler!!! Zum Ende: ich fands absolut nicht zu roßig (das Herr der Ringe-Ablachen am Ende finde ich beispielsweise fast unerträglich). Dagegen ist das Ende bei Avatar meines Erachtens sehr kurz und nüchtern gehalten. Es ist ja auch völlig offen, ob die Menschen nicht einen Monat später wieder vor der Haustüre stehen….

    So. Grüßchen. Guten Rutsch

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