Dittsche, 9.Kalenderwoche 2010

Chefvisite, bloß nicht stören!

Lärmend kommt Dittsche in den Imbiss und gibt Schildkröte nur den Ellenbogen, weil er die Hände voller Schnee hat. Seit über drei Monaten schneit es in Hamburg, aber Ingo will Dittsches Schnee nicht und schon gar nicht auf der Vitrine, dabei ist Dittsche überzeugt, dass Ingo mit dem Schnee saubermachen kann. Der Schnee ist nur ein Gastschnee und gar nicht mehr für uns gedacht. Eigentlich soll der nach Schweden, weil er gelb gesprenzelt ist, was Ingo total ekelhaft findet. Die Naturproblematik wird aber Dittsche fast zum Verhängnis, da er den gelben Schnee auf die Glasplatte legt.

Durch das Erdbeben in Chile hat sich die Erdachse verschoben, Dittsche ist sich darüber gewahr geworden, als er darüber nachgedacht hat. Er hat immer noch kein Bier und vermisst den Schnee, mit dem er seine Theorie erläutern wollte. Das Geräusch zum Bier passt und die Erdachse ist geneigt: Der Gastschnee ist für Schweden, durch die Verschiebung der Erdachse kommt der jetzt bei uns runter. Warum der schwedische Schnee gelb sein soll, leuchtet Dittsche recht exklusiv ein, Ingo versteht es jedenfalls nicht. Und weil der Schnee in Schweden gelb ist, haben sie Gelb in der Fahne. Es bliebe aber jedem Land unbenommen, sein Land nach dem Schnee zu benennen, sonst hätte Mexiko ja gar keine Fahne.

In England haben sie ein Auto erfunden, das mit Kaffee fährt. Mit 35.000 Mogge. Dittsche wundert das gar nicht, schließlich haben die auch schon den Teewagen erfunden. Das Bier verperlt nicht nur, es verluftet und macht den Meister sprachlos. Der Kaffeewagen funktioniert aber nicht, Dittsche hat es an Giovannis Auto ausprobiert. Der weiß aber noch nichts von seinem Glück. Ingo kann es nicht fassen, dass Dittsche Kaffee in Giovannis Auto gekippt hat. Das zweite Bier macht ein komisches Geräusch, wie früher ein Mieder.

Sarrazin ist Dittsches nächstes Thema, seit dem Wochenende duscht er sowieso kalt, weil der Boiler seit Freitag kaputt ist. Mit der Wasserleitung und dem Boiler hat sich eine Problematik eingestellt, Dittsche weiß aber nicht ganz genau, welche: Kargers bekommen ein neues Bad, Kargers haben Ärger miteinander und Dittsche verdächtigt Karger und Boris Becker, mit der Machete ein Pokerturnier überfallen zu haben. Beide brauchen Kohle, Karger hat Ärger mit seiner Frau: Am Mittwoch haben sie noch zusammen mit Dittsche Länderspiel geschaut, weil Dittsches Fernseher nicht mehr geht, da er ihn wahlweise als Aquarium zweckentfremdet hat, und in einem leutseligen Moment hat Herr Karger zu seiner Frau gesagt, sie sähe aus wie Maradona, der dicke amerikanische Rollmops, der gerade im Fernsehen mit Zigarre zu sehen war, weil sie an einem Blätterteigröllchen mit Schoko nuggelte.

Tsching-Tschang-Tschong ist chinesische Medizin für Dittsche, er hat Heidi Klums Beinverlängerung missverstanden, Ingo erklärt Dittsche, dass das nur digital am Computer verlängert wurde. Das interessiert Dittsche aber nicht, er will das Prinzip an einer Riesen-Currywurst demonstrieren, darf dabei aber nichts schmutzig machen: Mit Tsching-Tschang-Tschong macht er die Wurst auseinander und will etwas einfügen. Alles ganz einfach. Dittsche will Frau Kargers kurze Beine verlängern, mit einer Gipsdiät. Ein eingegipstes Bein müffelt, die Wurst auch und Dittsche will die Wurst nicht mehr, weil das Heidi Klums Bein ist. Angeschrieben bekommt er diese trotzdem. Mit einer Fungi-Packung will das Gipsbein dünn machen und den Prozess mit einem Härter beschleunigen, damit das Fett rauskommt und in den Nässeschutzbunker gedrückt wird.

Dittsche hat Frau Karger ein Wellnetz-Paradiso gebaut. Mit Härter, Moltofüll und Windeln wollte er das tun, er hat aber wohl den falschen Härter benutzt und Frau Karger in der Badewanne einzementiert, sodass sie mit der Wanne aus dem Badezimmer herausgeholt werden musste. Daher geht bei Dittsche auch das warme Wasser nicht.

Griechenland ist pleite, niemand macht sich Gedanken, wie die dort ihre Schulden abbauen, außer Dittsche. IKEA baut jetzt Fertighäuser, allerdings haben sie eine Problematik, sie verkaufen keine Grundstücke dazu. Die könnten jetzt Griechenland helfen und Fertiginseln anfertigen, damit Griechenland Geld verdienen kann: IKEA gibt die Inseln, Griechenland das Meer und dann haben beide was davon. Der Schwede gibt uns den Schnee, da kann er doch den Griechen auch helfen. Die Insel könnte man auf dem Auto mitnehmen, Ingo ist fassungslos. Mit der nächsten Schnapsidee will Dittsche für Griechenland beim Grand Prix auftreten, schließlich kann das jeder: Der Schegga bei Bohlen kann gar nichts und grinst immer nur. Wie Dittsche. Mamamacita, mamamacita, wie Metaxa und Ouzo Amore geht Dittsche das nicht mehr aus den Ohren. Schildkröte ist von Dittsches Gesinge genervt. Er hat Feierabend.

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“