Dittsche, 16. Kalenderwoche 2010

Der Imbiss wird komplett renoviert, Ingo steht in Latzhose und Unterhemd im Imbiss und macht Großputz, weil die Verrauchung der letzten Woche ihre Spuren hinterlassen hat. Dittsche kann überhaupt nicht fassen, was hier außerhalb seiner Gewohnheit alles vor sich geht, nichts ist mehr muggelig, Dittsche erinnert sich an den Morlock-Eierfallerjökull, dass der Hühnergrill abgeraucht ist, interessiert ihn nicht, der Schwelbrand auch nicht. Ein Kaltgetränk bekommt Dittsche dennoch, das Präser über der Virine gefällt ihm nicht, Dittsche erwartet aber, dass aus dem Imbiss ein Weltladen wird. Ein Fremder ist da, ein Fummler, Herr Jan hilft Ingo mit den Elektroinstallationen. Wenigstens das Geräusch ist gewohnt, alles andere ist so, als wäre nachts plötzlich der Lichtschalter auf der anderen Seite. Das Bier perlt über, Dittsche verschweinigelt die Folie und freut sich, dass Ingos Erregung sich in Grenzen hält. Das Bier perlt deutlich hörbar.

Die Sonne ist uns böse und hat den Vulkan auch wildgemacht. Protobenranzen sind verantwortlich, irgendwelche Orkane auf der Sonne drauf. Die Sonne grollt mit uns und auch der Mond ist jetzt elektrisch. Auf dem Mond sind Eiskrater, wenn die Protobenranzen diese treffen, wird der Mond elektrisch. Mit dem Grillator könnte es sich genauso verhalten haben: Ingos Griller ist abgeraucht, biddä, biddä, für Dittsche ist es sonnenklar, dass das selbst ein Kosmos wird. Wenn der Griller heiß wird wie die Sonne mit den Protobenranzen, kann Ingo die eisgekühlten Hähnchen aus der Truhe holen und physikalisch das Kalte und das Warme verbinden. Wenn er zehn Hähnchen auf die Stange zieht, könnte Ingo einen Hähnchenkicker bauen, ganz im Ernst könnte er aber das Eiskraterprinzip anwenden und das Hähnchen wird zwischen Nord- und Südpol, zwischen Maul- und Popol, wie ein Planet auf der Stange gedreht. Der Mann im Mond hatte auch mal Beine wie die Hähnchen, die nächste Parallele, Dittsche stützt sich auf ein Lied, nur weil ein Lied so heißt, müsse das noch lange nicht stimmen, unterbricht ihn Ingo.

Das eingefrorene Hähnchen wurde vom Grillator befeuert, dadurch sind die Hähnchen aufgeladen worden. 500 Watt am Tag machen die Hähnchen, Ingo verkauft lieber Magnetwurst. Die Protonen gehen ran, die Hähnchen werden elektrisch wie beim Vulkan. Wenn er ein eingefrorenes aufgeladenes Hähnchen aus der Truhe holt, kann Ingo das noch als Legebatterie benutzen und irgendwas daran anschließen. Wenn er das Hähnchen vorher mit Lichtschutzfaktor 50 einbuttert, wird es auch noch schön braun und Ingo kann das Hähnchen noch verkaufen. Wenn das Hähnchen dann alt ist, könne Ingo das eh nicht mehr verkaufen. Dass sie alt sind, zeigt die verschrumpelte Haut, auch wenn Ingo gar nicht damit einverstanden ist.

Dittsches Bier perlt hörbar aus dem Innersten, er schlägt vor, für den Griechen Benefizgyros in der Muggelecke anzubieten, weil der Grieche kein Geld mehr hat. Den Erlös kann er dem Griechen überweisen, weil der 8,4 Milliarden Euros braucht. Von Ingo wird der Grieche nichts bekommen, Dittsche ärgert das. Der Grieche hat uns Lieder gebracht, muggelige Hackbällchen, karierte Bänder an der Wand, der Grieche  ist ein Klassiker und hat Olympia erfunden. Wenn wir den Griechen das viele Geld geben, muss Schäuble das drucken lassen, weil wir ja kein Geld haben. Woher sollen wir das auch sonst nehmen? Mit dieser Theorie ist Ingo ganz und gar nicht einverstanden.

Einen Haufen Ärger machen die Maulwürfe, weil die so große Haufen machen. Dittsche war bei Giovanni in der Parzelle, wo noch zwei Typen rumhängen, denen Giovanni aber zur Vorraussetzung gemacht hat, dass sie die Maulwürfe vertreiben, wie es im Gesetz steht. Hügel abtragen, Haufen abtragen, mehr nicht. Da der Maulwurf unter Naturschutz steht, darf man ihm nicht mal eben eine mit der Kohlenschaufel überziehen. Dittsche hat sich gedacht, dass man dem Griechen eine Chance geben könnte: Er vertreibt den Maulwurf mit ordentlich Tzatziki in den Löchern, weil der Knoblauch die anekelt. Dazu kann er auf seiner Souflaki spielen und Sirtaki tanzen, Ingo widerspricht aber, weil er weiß, dass Souflaki kein Musikinstrument ist, sondern ein Fleischspieß. Diddl, Aki und Itis, Diddlitis, Balalaika, Ballackleika, Dittsche schmeißt alles durcheinander und hält Ballack jetzt für einen Russen. Die Griechen singen ihre Lieder, vom Mädchen von Piräus und solche Sachen, dann verschwinden die Maulwürfe, weil sie das nicht mögen. Er haut dann ab in andere Länder, zu den Schweizern, zu den Holländern, ganz egal, in Holland kann er sogar schöne Muster in den Strand machen.

Jan hat den Ofen repariert, Dittsche interessieren dessen Ausführungen aber nicht, Dittsche neidet Ingos Küchenhilfe dessen Job, vielmehr weiß er von Mister Spock zu berichten, den es als Vulkanier nach Island zieht, wo er die spitzen Ohren auf Eisenbahnschienen legt, um die Verschiebung der Kontinentalplatten zu erlauschen. Essen gibt es heute nicht im Imbiss, Dittsche interessiert Herrn Jans Meinung zu Assauers neuer Alten, während Ribéry eine neue Neue hatte, jetzt aber wieder die alte Alte hat, während eben Assauer eine neue Alte hat. Dittsche ist selbst erstaunt, was er sich da ausgedacht hat, es fliegt ihm so zu. Das 1-5 des HSV kümmert Herrn Jan wenig, da der Werder-Fan ist, Dittsche wendet sich wieder Ingo zu, mit Werder-Fans gibt er sich mal lieber nicht ab.

Der Krötenmann sorgt auch für eine gewissen Muggeligkeit und bringt zwei Bretter für den Imbiss, ehe er sich seine verdiente Verperlung abholt. Dittsche will gleich auch noch ein Bier, Kröti darf rauchen, weil es kein Essen gibt und Schang Pütz, der Hobbymann, schlägt mit 74 zurück, so sehr, dass die Supernanny, die dicke Wittler und Richter Alexander Hold, das ganze Programm, einpacken können. Dittsche weiß einiges zu berichten: Tipp 331 befasst sich mit „Leidenschaftliches und fruchtbares Liebesleben ohne Viagra“ und jetzt wird er nochmal Papa. Dittsche geht davon aus, dass es von der Geburt Fotos geben wird. Hobbytipp 332 wird dann das Durchschneiden der Nabelschnur, wenn er das Kind abisoliert.  So ganz taufrisch ist der Schang nicht mehr, aber vernünftiges Abnabeln hat er schon mal vorbereitet. Mit einer Käthe-Kruse-Puppe. Die weichen Puppen von Käthe Kruse haben einen Schlauch am Bauch, mit einem Seitenschneider, einer Rohrzange oder einem Abisolierer führt er das dann vor, Dittsche spielt diese Sendung schon einmal gedanklich durch. Hobbytipp 333 verrät dann sicherlich, wie man aus Walnüssen Babyschuhe macht. Die Schalen taugen prima als Babyschuhe, einem Baby bleibt das unbenommen, ob die rund sind und eiern, weil die sowieso noch nicht laufen können.

Dass man mit „Dittschen“ auch meint, Geld an die Wand zu werfen, interessiert Schildkröte nicht. Er hat Feierabend.

Dittsche macht jetzt Sommerpause und spricht erst wieder am 17.10.2010 zu uns. Ein halbes Jahr ohne den Meister. Entsetzlich.

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“

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