Von Gerüchen und fehlendem Wasser

Gestern bin ich nachmittags mal wieder in die Markthalle – El Mercado de San Pedro – gegangen, um mir einen frisch gepressten Saft zu gönnen, der mir schon mehrmals empfohlen wurde. An den Saftständen reißen sie sich fast um die Kundschaft, von daher bin ich letztlich zu der Obsttante gegangen, die am ruhigsten von allen blieb. Für 3,50 Soles hat sie mir dann einen Obstmix gemacht, frischt gepresst und in ein Glas gefüllt, aus dem ich zum Glück mit einem Strohhalm trinken konnte. Dass sie mir zweimal aufgefüllt hat, fand ich sehr nett, scheint aber normal zu sein. An Vitaminen mangelt es mir hier zumindest nie.
Die Fleischabteilung in der Markthalle ist schon fast eklig. Da hängen die Fleischfetzen herum und ich möchte nicht wissen, wie lange. Dazwischen liegen dann auch mal einige Kuh- und Schafsköpfe auf einem Haufen. Der Anblick und der besonders der Geruch sind nur schwer zu ertragen, aber deswegen werde ich bestimmt nicht zum Vegetarier.

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Als ich in die Schule zurückgekommen bin, habe ich erfahren, dass es kein Wasser gibt und im entsprechenden Zustand waren auch die beiden Toiletten. Gut, dass meine Blase aus der Bierzeltzeit trainiert ist, sodass ich es nicht so eilig hatte wie einige andere. Wasser gab es in der ganzen Nachbarschaft nicht, weil irgendein Rohr gebrochen war. Als ich gegen Abend meinen Teller spülen wollte und den Wasserhahn aufgedreht habe, sprudelte es aber wieder, auch wenn es – wie hier üblich – stark nach Chlor gestunken hat.