Schottern? Nur Idioten sabotieren Gleisanlagen

Ein schöner Eumphemismus, den die Castorgegner sich da ausgedacht haben. Sie nennen das systematische Entfernen und Manipulieren der Gleisanlagen Richtung Gorleben „schottern“ und die Medien übernehmen diesen Begriff gerne, die Saboteure „Aktivisten“ sind natürlich auch alles Schotterer. Man kann zur Atomkraft und deren Nutzung und zur Laufzeitverlängerung stehen wie man will, man kann auch protestieren und sich wegtragen lassen, wenn das Spaß macht, aber die bewusste Beschädigung von Gleisanlagen bei einem Castortransport hat mit Protest und dem überstrapazierten zivilen Ungehorsam nichts mehr zu tun. Einerseits wissen die Saboteure vor laufender Kamera ganz genau Bescheid, wie groß das Risiko bei den Castoren ist, andererseits beschädigen sie bewusst die Gleise, auf denen der Transport fahren soll oder untergraben Straßen. Sind diese Idioten ideologisch so sehr verblendet, dass ihnen vor lauter Anti-Atomkraft nicht mehr bewusst ist, dass sie dadurch erst einen Unfall in Kauf nehmen und den Castortransport erst gefährlich machen? Erstaunlich, dass Politiker und Prominente einen Aufruf zur Sabotage unterschreiben.

Mit Eisenstangen auf Polizisten loszugehen und ein gepanzertes Fahrzeug der Polizei in Brand zu stecken, ist auch eine ganz tolle Form von Protest. Aber das sind ja alles Demonstranten, die für eine gute gemeinsame Sache auf die Straße gehen, schließlich geht es gegen Atomenergie. Und morgen wieder gegen Stuttgart 21 und übermorgen wieder gegen Nazis. Und wenn die Polizei gegen solche Chaoten etwas härter zur Sache geht, ist die Polizei brutal und hat die Lage eskalieren lassen.

Ganz nebenbei frage ich mich, warum ein solcher Transport am Wochenende rollt, wenn ganz ganz viele Leute frei haben. Scheinbar haben immer noch genug auch heute frei, aber unter der Woche könnte so etwas auch mit weniger Gegenwehr durchgeführt werden.

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“

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