Erst bekommt Jose Mourinho, der sich selbst für den größten Trainer aller Zeiten hält, und meint, er könne sich alles erlauben, eine Strafe aufgebrummt, weil er sehr wahrscheinlich zwei seiner Spieler angewiesen hat, einen Platzverweis in Form einer gelb-roten Karte zu provozieren, um die die Sperre im bedeutungslosen Spiel gegen Auxerre absitzen zu können und im Achtelfinale unbelastet aufzulaufen. Dann zieht die Uefa den Schwanz ein, reduziert die Sperre gegen Mourinho auf ein Spiel und streicht die Bewährungsstrafe ganz. Das Ende vom Lied: Die beiden Spieler dürfen ihre Sperre – wie geplant – gegen Auxerre absitzen, auch Mourinho setzt eben im unwichtigen letzten Gruppenspiel aus und im Achtelfinale darf Real Madrid wieder loslegen.
Schon merkwürdig. Ist jetzt zu befürchten, dass sich die Uefa nach einer weiteren Woche entschuldigt? Fairplay ist mehr und mehr eine Phrase, die vielleicht bald auch drei Euro beim Doppelpass kostet. Wen interessiert noch ein fairer Umgang miteinander, wenn die Großen schalten und walten können, wie es ihnen in den Kram passt? Eine harte Strafe hätte Nachahmer abgeschreckt, so passiert gar nichts, die Strafe ist ein Witz. Nur mal zur Erinnerung: Als Ribéry wegen eines Fouls für drei Spiele gesperrt wurde, halfen alle Proteste nichts, ebenso einst bei Olli Kahn, der seine Urinprobe zum Wurfgeschoss umfunktioniert hatte und im nicht unbedeutenden Spiel gegen Mailand fehlte. Mourinho darf sich eben alles erlauben, er ist der größte Depp. Vielleicht wird er ja mal mit seinen eigenen Waffen geschlagen, nur ist er dann wieder derjenige, der am lautesten schreit, seinem Verein und besonders ihm werde bewusst übel mitgespielt. Der Fisch stinkt vom Kopf her.