Religion im Bundestag

Wofür braucht Die Linke einen religionspolitischen Sprecher? Reden von etwas, von dem man hinter seinem idealistisch verblendeten Brett vorm Kopf keine Ahnung hat? Da fordert mal wieder jemand Toleranz und ist selbst am allerwenigsten tolerant. Toleranz hilft nur den Rücksichtslosen? Kommt mir bekannt vor. Raju Sharma versucht sich gerade daran, über Religion und Religionsfreiheit zu reden und verzapft so einen schlimmen Stuss, dass ich mir das Gerät von Mike Krüger aus Die Einsteiger wünsche, um in meinen Fernseher einzusteigen, um diesem Schwätzer laut und deutlich meine Meinung zu geigen. Von der jüdisch-christlichen Tradition – „das Gerede davon“ – will er nichts wissen, weil ja auch der Islam gleichberechtigt zu Deutschland gehört, die christliche Weltsicht versucht er mit der Haltung der Piusbrüder zu belegen und dann zitiert er auch noch der Bibel, „aus ihrer Bibel“, wie er spöttisch bemerkt. Würde jemand in dieser Weise aus seinem… Ach, lassen wir das. Die Kreuze in den Klassenzimmern prangert er an, er sieht die Religionsfreiheit in Deutschland nicht verwirklicht und redet darüber hinaus so viel Unsinn, dass es eine Erlösung war, als der rote Dünnbrettbohrer endlich das Redepult verlassen hat.

Und dass die grüne Fundamentalopposition eine Papstrede im Bundestag während dessen Deutschlandbesuch im nächsten Jahr verhindern will, passt auch ins Bild (Papst Benedikt XVI. folgt einer Einladung Volker Lammerts und hat nun Interesse bekundet, eine Rede halten zu dürfen), Volker Beck überlegt gleich, welchen Vertreter anderer Religionen er ebenfalls einladen kann. Dann soll er mal das schwule Oberhaupt/ die lesbische Oberhäuptin suchen. Dumm nur, dass andere Religionen so was nicht haben. Aber dagegen sind sie.

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“

Ein Kommentar

  1. Religion ist doch immer wieder etwas Wunderbares. Sie bietet den Menschen ja so viele Anlässe, sich gegenseitig die Köpfe einzuschlagen. Oder verbal aufeinander loszugehen. Für mich ist das immer wieder ein Grund zum Staunen mit offenem Mund.

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