Transalp 2010 – Fünfte Etappe: Defereggental – Antholz – Sexten

Auf der letzten Etappe am 04.08. mussten wir gleich nach dem Frühstück den zwölf Kilometer langen Anstieg zum Dach unserer Tour bewältigen. Die gut 700 Höhenmeter von St. Jakob in Defereggen hinauf zum Stallersattel haben wir bei schönstem Wetter gefressen, auf 2056 Metern ü.A. haben wir dort auch unser Erinnerungsfoto geschossen, ehe wir uns auf die Abfahrt ins Antholzer Tal gemacht haben. Da die Straße zum Stallersattel auf der italienischen Südtiroler Seite sehr schmal ist, kann man immer nur die erste Viertelstunde einer Stunde hinunterfahren, die restliche Dreiviertelstunde ist dann den Auffahrern vorbehalten. In den engen Kurven waren wir bergab (es geht von 2056 Metern runter nach Olang, das auf knapp 1000 Metern ü.A. liegt) schneller als die meisten Autos und die Abfahrt auf der kurvenreichen Straße macht wirklich großen Spaß. Sie hätte bei durchschnittlich 70 km/h noch mehr Spaß gemacht, wenn ich nicht kurz nach dem Biathlon-Stadion von Antholz plötzlich A. vermisst hätte, der lange gleich hinter mir gefahren ist, nach einem Überholmanöver aber nicht mehr da war. Meinem Anruf ist er aber zuvorgekommen, ihm ist nämlich die Kette bei voller Fahrt weggeflogen, weshalb ich ihm wieder entgegengefahren bin, um ihm beim Suchen zu helfen. Der erste richtige Defekt nach einem kleineren Schaden an der Schuhplatte in der Wildschönau auf der zweiten Etappe. Diese Suche blieb aber erfolglos, somit habe ich ihn zunächst ins Schlepptau genommen, wenn es nicht sowieso bergab ging, da aber Olang im Pustertal noch zu weit weg war, hat er in Bad Salomonsbrunn den Bus nach Olang genommen, um sich dort eine neue Kette zu besorgen. Mit dem schönen Blick auf den Kronplatz bin ich dem Bus hinterhergeradelt. Ungünstig war allerdings die Uhrzeit (kurz vor zwölf), weil die Italiener erfahrungsgemäß lange Mittagspause machen, auch wenn sie Südtiroler sind.

Der nette Mensch in dem Radladen am Olanger Marktplatz ist A. aber in die Arme gelaufen und hat ihm trotz Mittagspause sein Rad repariert, somit konnten wir mit weniger Zeitverlust durchs Pustertal über Toblach und Innichen nach Sexten hinauffahren.

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Ehe wir im Gasthof Edelweiß, wo wir von unserem Balkon ins Fischleintal und auf die Rotwand schauen konnten, angekommen sind, haben wir 81,9km und 1260hm hinter uns gebracht. Der nächste Tag war gezwungenermaßen ein Ruhetag, da es den ganzen Tag wie aus Eimer geschüttet hat.

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Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“