Am Ende haben es die Bauern doch geschafft. Um ihren Hauptmann Jacob Köhl aus der Kerkerhaft im Grafeneckart zu befreien, haben sich die aufständischen Bauern in der Stadt zusammengerottet und am Domplatz und am Sternplatz ihre Feldlager aufzuschlagen und sich dort für den Sturm aufs Rathaus gerüstet. Vor dem Rathaus haben die Würzburger Ranzengarde, die Bockertöberle und ihre verbündeten Mitstreiter aus Fulda zwar gestärkt mit gegrilltem Ochsen dem Bürgermeister die Treue geschworen, der mit schwerem Geschütz ausgestatteten, übermächtigen Bauernschar aus Eibelstadt, Rantzacker, Albertshofen, Thüngersheim und Remlingen konnten sie trotz eines rasch errichteten Verteidigungswalls in der Domstraße nur kurz die Stirn bieten, ehe Jacob Köhl von seinem Joch befreit werden konnte, nachdem selbst Landrat Eberhard Nuß die Leiter zum Rathaus erklommen hatte. Vor der historischen Enthauptung konnte er so bewahrt werden.
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Ein kurzerhand anberaumter Entscheidungswettkampf zwischen Landrat Eberhard Nuß, dem Anführer der Bauernrotten, und Oberbürgermeister Georg Rosenthal musste über den Ausgang des Auftstandes entscheiden: Das Schubkarrenrennen auf der Domstraße konnte Rosenthal für sich und die Stadt entscheiden, beim Entkorken mit einem linksdrehenden Korkenzieher siegte Nuß. Unentschieden. Den von Generalfeldmarschall Burkhard Pfrenzinger ausgerufenen Waffenstillstand wollte man in weinseliger Runde endgültig besigeln.
Ein schönes Spektakel zur Faschingszeit, das in diesem Jahr zum 55. stattgefunden hat. Einen ausführlichen Bericht sendet der BR am kommenden Dienstag um 21.15 Uhr in der Vor-Ort-Reportage. Würzburch Helau! Die Höhepunkte von der gestrigen „Fastnacht in Franken“ in Veitshöchheim sind in der BR-Mediathek abrufbar.
http://www.br-online.de/bayerisches-fernsehen/frankenschau/fs-video-video-rathaussturm-ID1298884980676.xml Ein kurzer Bericht aus der Frankenschau.