Dittsche, 11. Kalenderwoche 2011

Eigentlich sollte der Meister schon letzte Woche zu uns sprechen, aber wegen der Erdbebenkatastrophe wurde der Start der neuen Staffel kurzfristig verschoben, dabei hätte eine Weltidee von Dittsche sicher geholfen, die Reaktoren zu kühlen. Stand by your man

Chefvisite. Bei Dittsche ist nicht ganz alles klärchen, auch die Tür geht nicht von alleine zu und das Bier perlt auch nicht so recht, trotzdem tut das erste gut. Er nimmt ab sofort ein Bier zusätzlich in seiner Tüte mit, weil er Herrn Karger jetzt eines abgeben will. Sie sitzen schon länger gemeinsam auf dem Sofa, während Frau Karger Schnittchen macht. Ingo ist völlig baff. Dittsche erklärt aber, dass man in diesen Zeiten zusammenrücken muss, wenn man die Bilder im Fernsehen sieht, da müssen sie nicht, wie von Ingo vermutet, die besten Kumpels sein, aber ihnen ist bewusst geworden, wie albern ihre Kabbeleien sind.

Dittsche ereifert sich über die Atomexperten in den Talkshows und die vielen Politiker und Frau Merkel, die jetzt in drei Monaten Arbeit von Jahren nachholen will. Die Katastrophe sei schon so weit weg in den Köpfen, Dittsche braucht den zweiten Hobel und philosophiert über alternative Energie, findet es aber wichtiger, erst einmal Energie einzusparen statt sie alternativ zu produzieren. Er macht einfach mal Lampen aus, will aber trotzdem alles mitbekommen, auf dem Klo hat das nicht geklappt. In der BILD stand was über selbstproduzierte Energie und Kommulatoren. Eine Solarzelle ist ein Kommulator, die Sonnenstrahlen kommen so in das Haus rein. Oder Erdwärme. Er möchte im Kleinen aus natürlichen Sachen Energie gewinnen und für den privaten Haushalt Windenergie gewinnen. Im Erzgebirge gibt es die Kerzenmühlen an Weihnachten, Ingo ist aber mit Kondenzwasser in seiner Kühltheke beschäftigt, Dittsche vermutet dahinter die rote Lampe, die dafür sorgen soll, dass sein Zeug frisch aussieht. Dittsche will die Eigenhitze des Körpers nutzen, die aufsteigt, wenn man sauer ist. Setzt man sich ein Nudelsieb auf und steckt das Windrad von der Kerzenmühle darauf, kann man die Lampe auf Jedermanns Rübe brennen lassen. Eigenenergie ist das Stichwort. Das Bieber-Fieber bei Wetten dass..?! sei das beste Beispiel, die kreischenden Mädchen hätten nur einen Propeller benutzen müssen, dann hätten sie sogar noch einen Kassettenrekorder betreiben können. Mit Mehl und Zucker hätten sie unter dem Sieb auch gleich die Justin-Bieber-Frisur hinformen können. Mit einem Schaufelrad, einem Trichter, einem Gummiband und einem Dynamo könnte man auch im Regen Eigenenergie produzieren, Ingo wundert sich langsam über den hohen Gummibandverbrauch. Für alle Fälle könnte man sich einen Notstromhamster anschaffen, man muss nur schauen, dass der im Regen keinen Schlag bekommt. Das vermutet er auch als Todesursache bei Eisbär Knut, bei dem Dittsche aber auch Selbstmord in Erwägung zieht.

Zehn Prozent Ethanol, 90 Prozent Benzin, Dittsche nennt es das Herrengedeck an der Tankstelle. Die indischen Kühe pupsen, diese Pupsluft will er wie die Inder sammeln und gewinnbringend anwenden. Den Holsteinern will er E11 verpassen: Die Kühe bekommen Weize und Backpflaumen, damit das schön gärt, Ingo schlägt noch einen Küstennebel vor, was beide zum Lachen bringt. Die Kuh produziert dann Treibstoff in Form von Eigenenergie, folglich bekommt jede Tankstelle eine Holsteiner Kuh. Mit dem Gasauto fährt man dann vor, steckt der Kuh einen Schlauch in den Hintern und schon pupst die Kuh das Auto wieder voll und man kann fahren. VW könnte seinen Slogan ändern, „Volkswagen – Das Euter“ gefällt Dittsche sehr gut.

Knut kommt nach langem wieder in den Imbiss, morgen ist Frühling, auch beim HSV geht es aufwärts. Dittsche will nicht über Fußball reden, bei den wechselnden Anzügen von Magath hat er bei sich schon eine Sehstörung vermutet, mal grün, dann balu, dann wieder grün, er könnte eigentlich für alle arbeiten, von zu Hause aus und im Indernee.

Aus Muckifleisch vom Truthahn wurde Kunstfleisch von der Genetik her gezüchtet: Das hat Dittsche inspiriert, um z.B. Möbelpackern Muckifleisch zu verpassen, weil die das brauchen. Wenn die dann noch den roten Sack benutzen, haben sie was für ihr Werkzeug. Dittsche braucht ein drittes Höbelchen, während Ingo Knuts Essen zubereitet, anschließend will er Lothar Matthäus’ Geburtstag würdigen, kommt aber zunächst nicht zu Wort. Lothar bereue nichts, zitiert ihn Dittsche, dieser will aber, dass Matthäus bereuen soll, dass er seine Lehre als Raumausstatter abgebrochen hat. Knut und Ingo widersprechen aber hartnäckig. Knut heißt ab sofort Krauti, weil das so schön zu Kröti passe. Der Traum, jemals Bayern-Trainer zu werden, wird wohl ein Traum bleiben, die vier Ehen beschäftigen Dittsche aber viel mehr und er stellt komplizierte Rechnungen an, dass er statistisch gesehen bei seiner ersten Ehe noch minderjährig war.

Guttenberg werde der neue Bayern-Trainer, glaubt Dittsche. Er sieht Matthäus ähnlich, wenn er die Brille abnimmt, bei beiden ist der Titel futsch und da die Abwehr in dieser Saison am schlechtesten war, ist der ehemalige Verteidigungsminister genau der richtige Mann für diesen Posten. Wenn er zu Bayern kommt, bringt er den Kerner mit und wenn die in Aserbaidschan Euro-Liga spielen, kann der Kerner gleich berichten. Zugleich führt er die Abwehrpflicht und die Gewissensprüfung wieder ein, damit niemand mehr die Abwehrpflicht verweigert. Wenn nun der Russe auf einen Spieler zukommt, muss der verteidigen und die Blutgrätsche auspacken, falsche Antworten führen zu einem Vertrag bei 1860 oder muss Ersatzdienst in Katsche Schwarzenbecks Lottobude arbeiten.

Kröti findet die Idee nicht gut, auch Kunstkrötenfleisch interessiert das nicht, er hat Feierabend.

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“

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