Wenn man gegen Atomkraft, Nazis und Castor-Transporte demonstriert, scheint viel erlaubt, Urban Priol hat sich bei einer Anti-Atom-Demo in München mächtig im Ton vergriffen, für seine Aussagen hätte er von der Bühne gepfiffen werden müssen, stattdessen wurden seine Aussagen noch beklatscht und bejubelt. Die RAF verharmlost er nicht nur, er scheint sie sich zurückzuwünschen. Schade, die hätten heute viel zu tun, will er die Stammtische schon unken hören. Schön, dass Priol solche Aussagen den Stammtischen zuschiebt, um von seiner eigenen Niveaulosigkeit abzulenken, wenn hier alle Gäule mit ihm durchgegangen zu sein scheinen. Lustig oder originell ist das nicht, wenn so sein Demokratieverständnis aussieht, wenn ihm eine Regierung nicht passt: Die RAF hat sich aufgelöst, sagt er, und er fragt sich, wen von den Nasen die RAF heute entführen sollte. Keiner würde mehr für die Lösegeld bezahlen, einen wie den Brüderle würden die Terroristen freiwillig aus dem Kofferraum rauswerfen.
Eigentlich traurig, dass jemand wie der Priol sich auf dieses Niveau herabbegeben muss, noch trauriger, dass er für die billige Hetze auch noch Beifall erntet. Ein bisschen Nachhilfe in Geschichte würde ihm nicht schaden oder waren Ponto, Schleyer oder Buback auch selbst schuld. Kunst ist das nicht. Abschalten!
Genau, das ist entartete Kunst!
Ich bin mir sicher, dass er den Spruch so oder so ähnlich schon mal gebracht hat. Nur damals eben nicht auf der Bühne bei einer Demo sondern, soweit ich mich erinnere, in der Anstalt.
„Neu“ fand ich ihn zumindest nicht. Vielleicht hat er damals auch nur den RAF-Zusammenhang nicht so rausgekehrt.
Auch wenn er den Spruch schon vorher verwendet haben sollte, er bleibt niveaulos, vielleicht ist er dann sogar noch schlimmer, weil er dann nicht spontan, in der totalen Empörung und Wut eines echten Wutbürgers entstanden ist, sondern im stillen Kämmerchen, wo die Texte geschrieben werden. Ich mag den Priol eh nicht, drum schaue ich die Anstalt auch nicht an. Da gehört der Priol nach solchen Sprüchen allerdings hin.
Soweit ich mich erinnern kann, hat sowas Ingo Appelt doch schon vor Jahren (>10) in seinem Abräumer-Programm gehabt.
Der hat sich ja auch gerne weit unterhalb der Gürtellinie bewegt und gibt ansonsten nicht den pseudo-intellektuellen Kabarettisten, der alles besser weiß und andere belehren muss.
http://www.sueddeutsche.de/kultur/kabarettist-urban-priol-kassandra-im-hobbykeller-1.1079641
Dem ist nichts hinzuzufügen!