Abschiedsvorlesung von Prof. Seidl

Der Hörsaal 127 in der Neuen Uni am Sanderring platzte heute fast aus allen Nähten. Anlass war die Abschiedsvorlesung von Professor Theodor Seidl, der seit 1991 den Lehrstuhl für Altes Testament und biblisch-orientalische Sprachen leitete. Gekommen waren Wegbegleiter, Kollegen, Assistenten, Bischof Friedhelm Hofmann und Alt-Bischof Paul-Werner Scheele, Studierende sowie viele, die Seidl während ihres Studiums oder der Dissertation begleitet hat. Auch wenn ich von Prof. Seidl aufgrund meines Studienganges nicht mal annähernd so viel lernen durfte wie mein Bruder Alex, war es mir doch ein Bedürfnis, heute dabei zu sein. Schließlich saß ich zwei Jahre wie ein Wachhund vor seiner Tür, während ich die Bibliothek beaufsichtigen durfte, wodurch unsere Gesprächsthemen auch so gut wie nie fachlicher Natur waren. Da ich stets am Montag Vormittag in der Bibliothek wachte, kam es auch öfters vor, dass es eine kurze Analyse des vergangenen Bundesliga-Spieltages gab. Professor Seidl ist nämlich begeisterter Fußballer als Spieler mit den Studenten und als Fan vom TSV 1860 München. Aufgrund seiner Sympathien für die 60er hatte er natürlich in den letzten Jahren nicht so viel zu lachen. Der Fußball kam auch in der Abschiedsvorlesung nicht zu kurz, jedoch erst verstärkt in der zweiten Hälfte, denn das Thema hieß offiziell Hirtenidyll und Gottklage. Zur Psalmenanthologie in Leonard Bernsteins KompositionChichester Psalms‚ (1965), wo er sich nochmal exegetisch austoben konnte; die entsprechenden Hörbeispiele wurden fachmännisch eingespielt. Die anschließenden Würdigungen waren es dann, wo der Fußball im Mittelpunkt stand. Seidls Assistentin Dr. Stephanie Ernst präsentierte den Fußball-Kult und die Fachschaft zeigte noch einen kurzen Film mit Videobotschaften (Theo-Mails), zwischen denen sogar der Professor beim Fußball spielen zu sehen war. Ich hoffe, ihm bleibt im Ruhestand noch mehr Zeit, um sich seinem Lieblingshobby zu widmen.

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Link zum Film der Fachschaftsvertretung Katholische Theologie