Alles neu bei der Polizei

Wer jemals das Vergnügen, die Polizeiinspektion in der Augustinerstraße von innen zu sehen, der dürfte wie ich automatisch Mitleid mit all denen bekommen haben, die dort tagtäglich arbeiten müssen. Mal abgesehen von dem alten Mobiliar und den alten Rechnern schien es in den Räumen, die ich von innen kenne, so, als ob alle nur darauf warten, dass nicht nur die Maler vorbeischauen, sondern vorher auch der Verputzer und der Glaser, damit die alten Fenster ausgetauscht werden.

Letzte Woche hat nun der Haushaltsausschuss des Bayerischen Landtags die Renovierung abgesegnet, das – natürlich! – denkmalgeschützte Gebäude kann also schon bald für die veranschlagten knapp 19 Millionen Euro von Grund auf saniert und modernisiert werden. Jetzt kann man darüber streiten, ob wirklich gefühlt jedes Gebäude aus den 50er Jahren unter Denkmalschutz gestellt werden muss, das ehemalige MOZ lässt da grüßen, aber es ist nun mal so und wenn das danach für alle gut ist, soll mir das auch recht sein. Das Schöne: Der historische Pavillon, der auf dem Hof der PI steht und nicht frei zugänglich ist, es sei denn, man nervt einen Polizisten höflich, kurz mit über den Hof zu kommen, wird nach der Sanierung wieder der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen. Früher, genauer gesagt, bis zur Zerstörung am 16. März 1945, stand auf dem Grundstück der Polizei ja das Alte Gymnasium, dessen Nachfolger, das Wirsberg-Gymnasium, an dem ich Abi gemacht habe, hat ja in diesem Jahr erst sein 450-jähriges Jubiläum gefeiert.

1958 wurde dann in der Wirsbergstraße die PI gebaut und das Wirsberg-Gymnasium fand am Pleidenturm sein neues Zuhause. An dieser Stelle sei auch mal angemerkt, dass ich es sehr schade finde, dass die Schülerzeitung dort nicht mehr „Pleidntuam“ heißt. Egal, auf jeden Fall bin ich inzwischen überzeugt, dass die Generalsanierung der PI schneller über die Bühne geht als die Arbeiten am Augustinerhochhaus ein paar Meter weiter Richtung Innenstadt. Dort geht nämlich derzeit gar nichts voran.

Mitte September hat der Verwaltungsgerichtshof in München den Abriss untersagt und den Bebauungsplan für unwirksam erklärt. Wie es dort jetzt weitergeht, ob und wie gebaut wird, all das ist momentan nicht ganz klar, nicht mal mehr „Kummerkasten“ kann ich das Haus nennen, weil der Verschönerungsverein, der gegen den Bau des offiziell „Tricyan Tower“ genannten Hochhauses ist, hat inzwischen einen neuen Vorsitzenden.

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“

8 Kommentare

  1. Fußball, ich will hier wieder was über Fußball und deine blöden Bauern lesen, um dich als Bayerndepp beschimpfen zu können, du Bayerndepp! Politik und Würzburg und deine kulinarischen Streifzüge, pfff, wenn du wenigstens mal wieder ordentlich losledern würdest. Ach ja.

  2. Ich soll die Bayernbrille aufsetzen und auf den Putz hauen, wie geil die Bayern sind und wie doof dein Glubb ist? Damit ich mich hier beschimpfen lassen kann? Träum mal weiter, irgendwann kriege ich raus, wer du bist.

  3. Der „Idiot“ ist Glubberer 🙁 Da muss man sich ja schämen. Solche Barschgesichter kenne ich persönlich sonst nur von Schalke!

    PS: Geiles Tor gestern vom Badstuber! 😀

  4. Nee, weil der „Idiot“ von meinem Gründungsfauxpas 2005 weiß. Und davon erzähle ich vielleicht noch stolz meinen Enkelkindern, aber niemals meinen Schülern.

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