Die alljährliche Schlager-Show ist vorbei, die Diskussionen um die Punkteschieberei im ehemaligen Ostblock flaut so langsam ab und wird als angebliches Hirngespinst der Medien enttarnt, in Deutschland wurde der Ausstieg gefordert, bei den Geldgeberländern wird eifrig über ein neues Punktesystem diskutiert und debattiert, aber mit dem pummeligen serbischen Jungen hat immerhin noch einer der besseren Beiträge gewonnen und jetzt soll alles geklaut sein?
Über einen Artikel auf Bild-Online bin ich auf diesen albanischen Blog gestoßen, auf dem ein Video zu sehen ist, in dem der Vorwurf erhoben wird, dass das ältere albanische Lied Ndarja von Soni Malaj dem serbischen Gewinnertitel Molitva von Marija Serifovic als Vorlage diente und alles geklaut wäre. Das ist ja allerhand. Warum haben die sich denn nicht früher gemeldet? Ich kann mich noch an meine ersten Grand-Prix-Erfahrungen erinnern, da wurde jeweils unmittelbar nach der deutschen Vorausscheidung diskutiert, von wem Ralph Siegel dieses Mal abgeschrieben haben soll. Jahr für Jahr das Gleiche: Der Vorwurf kam und verpuffte dann genauso schnell wieder, nachdem man sich den unbekannten Titel, der als Vorlage gedient haben soll, auch mal zu Gemüte führen durfte. Jetzt habe ich beide Lieder gehört, ein bisschen ähnlich mögen sie klingen, aber welches Lied gleicht nicht irgendwie einem anderen. Wären die Albaner halt selbst mit dem Lied angetreten, genügend Stimmen wären ihnen sicher gewesen, vielleicht sogar aus Serbien. Was für eine Verschwörungstheorie! Der Grand-Prix-Siegertitel geklaut, es folgt die Disqualifikation und am Ende gewinnt die ukrainische Transe mit Sieben, Acht, Gute Nacht. Grandios. Und Roger Cicero wäre 18ter.
Serben klauen von Albanern… Greifen wir mal tief in die Vorurteilskiste: Das wäre ja wie, wenn die Italiener den Polen die Autos auf Backsteine stellen und mit den Reifen abziehen, während die Polen gleichzeitig das ganze Auto der Italiener mitnehmen.