Alpen-Albtraum Großglockner-Tourismus

Ach ja, der Großglockner, dieser wunderschöne Berg in den Hohen Tauern in Österreich. Die Großglockner-Hochalpenstraße mit dem Rennrad zu bezwingen, ist traumhaft schön, weil die Aussicht auf jedem Meter für die Schmerzen entschädigen. Bis zur Passhöhe am Fuscher Törl ist es ohne Frage schön, auch die Abfahrt hinüber nach Kärnten scheint so unberührt.

Wenn man dann aber zur Pasterze fährt, dem einst so mächtigen Gletscher unterhalb des Großglockners, bekommt man es zunehmend mit der Angst zu tun. Unzählige Autos, riesengroße Parkplätze, auf denen letztlich die Touristenströme nur darauf warten, zur Franz-Josef-Höhe fahren zu können. Das Parkhaus, das dort oben frevelhaft an den Berg geklatscht worden ist, kann nicht unendlich viele Fahrzeuge aufnehmen, daher wird in den Stoßzeiten immer wieder dichtgemacht. Neben dem hässlichen, verglasten Touristen-Parkhaus ist dort oben auch jede Menge Gastronomie und ein Souvenirladen, durch den Araber, Amis, Japaner und Co geschleust werden. Eben diese Touristen haben dann auch kein Problem, die Murmeltiere mit Pommes zu füttern. Der Anblick der grauen Pasterze ist schließlich die Krönung des traurigen Anblicks dort oben. Vor knapp 20 Jahren war ich mit meinen Eltern dort, damals war alles noch ein bisschen kleiner, der Gletscher dafür umso größer. Überlaufen war es auch noch nicht. Ich muss am anderen Ende des Gletschers mal wandern, bevor es die Pasterze nicht mehr gibt.

2004 war ich wirklich geschockt, als ich mit Ghostbiker dort oben angekommen bin. Ich wollte nur recht schnell wieder weg, auf der Passhöhe der Hochalpenstraße war es doch wesentlich schöner.

Wie ich darauf komme? Ein Reisebericht auf Focus-Online hat mich wieder daran erinnert. Jetzt habe ich Fernweh. Vielleicht fahre ich am Wochenende mal in die Berge.

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“

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