Höchstwahrscheinlich wurde die Umfrage des Stern, ob Amerika oder der Iran die größere Gefahr für den Weltfrieden darstellt, vor der schwerwiegenden Entführung der britischen Soldaten durchgeführt, andernfalls wäre das Ergebnis noch erstaunlicher: 48% der Befragten halten die USA für die größere Bedrohung, nur 31% nannten den Iran. Auf SpOn findet sich heute der unbedingt lesenswerte Beitrag Böse Amis, arme Mullahs von Claus Christian Malzahn, in dem er das anspricht, was leider im Kampf um die Wählergunst immer wieder in unangemessener Weise herangezogen wird: Die breitenwirksame, aber wenig sachliche Kritik am Krieg der USA in Irak und Afghanistan, die Augenwischerei, deutsche Tornados würden ja „nur“ aufklären, um die eigenen Wähler zu besänftigen oder das generelle Einprügeln auf „die Amis“ als Kriegstreiber, um Wähler an sich zu binden. Da wird dann gegen den geplanten US-Raketenschutzschild in Ost-Europa, von dem man wenig bis nichts weiß, mehr demonstriert und gewettert als gegen das atomare Streben eines Regimes, das fanatisch unf völlig unberechenbar ist und sich als Ziel gesetzt hat, Israel von der Landkarte zu tilgen.
Wo sind denn die gutmenschlichen Dauerdemonstranten, die jetzt für eine schnelle Freilassung der britischen Entführten demonstrieren, die jetzt im Fernsehen vorgeführt werden wie einst die amerikanischen Kriegsgefangenen im Irak? Davon halten dann die „Geständnisse“ der Soldaten ab, oder? Sie sind ja wohl selbst schuld. Aber Lichterketten gegen Guantanamo genießen eben einen größeren Zuspruch als eine Demo gegen den Iran.
Kritik an der amerikanischen Außenpolitik kann muss sachlich geäußert werden, aber das plumpe Agitieren gegen die USA hilft wenig, wenn im Nahen Osten ein Pulverfass kurz davor ist hochzugehen. „Die Achse des Bösen“, was wurde auf dieser Aussage Bushs rumgeritten…
Ich empfehle „Amerikas Kreuzzüge“ vom heute-journal-Kleber. Da ist fundiertes USA-Wissen drin. Er kritisiert auch die US-Poiltik, ist aber weit entfernt von plattem Antiamerikanismus. Top-Buch!
Es geht wohl weniger um Anti-Amerikanismus, als vielmehr um die Tatsache, dass Iran als totalitäres und antidemokratisches (im westlichen Welt- und Selbstverständnis) Regime gesehen wird. In diesem Kontext sind die Handlungen nur logische Konsequenz.
Amerika hat einen anderen Anspruch an sich selbst und hält sich nicht daran. Wenn Sch…. draufsteht nimmt man viel eher in Kauf, dass eben das drinnen ist, als wenn Gold draufsteht. Und Freiheit und Guantanamo verträgt sich nicht.
Ne Lüge ist immer schlimmer als ne miese Wahrheit..
Was man auch nicht vergessen darf, das die Amis bis heute den eigentlichen Beweis für den Kriegsgrund gegen den Irak nicht liefern konnte, weil es ihn einfach nicht gab.
Morgen erfinden die Amis einen neuen Grund und überfallen jemanden anderen.
Nebenbei halten sich auch nicht an UNO Resolutionen und machen was für sie besser ist.