Ich habe eben bei den Waltons eingekauft und wie immer die falsche Warteschlange an der Kasse erwischt. Von allen Kassen war zwar dort vermeintlich am wenigsten los, doch vor mir war ein Vier-Mann-Bautrupp, der zumindest so gestunken hat als wäre er ein solcher, der für den Feierabend ein paar Besorgungen gemacht hat, und ein älterer Herr, der Kleidung gekauft hat. An der Kasse saß das seltene Exemplar eines Kassierers, der mit dem Kassenjob hoffnungslos überfordert schien. Schon die Bierflaschen und Puddingbecher der Bauarbeiter hat der Typ mit sanften Berührungen und ebensolchen Bewegungen am Scanner vorbeigeführt und sie dann behutsam mit Samthandschuhen wie ein rohes Ei wieder abgelegt. Bei einem vollen Förderband kann das dauern. Und wenn der Barcode auf dem Puddingbecherdeckel zunächst nicht lesbar schien, hat er es mit vorsichtigem Druck, ganz sanft, glatt gestrichen und es dann noch einmal versucht. Dann wurde der Quark geliebt, die Eier und auch die Butter. Kassiererinnen sind manchmal lahm, aber der… Echt schlimm. Dann war der Herr mit der Kleidung endlich an der Reihe, nachdem jeder der Bauarbeiter seinen Anteil bezahlt hatte. Die Hosen, die T-Shirts, alles wurde ebenso vorsichtig und bedächtig am Scanner vorbeibewegt, ich habe nur gewartet, dass er die Sachen noch bügelt, die Zeit hätte er auf jeden Fall gehabt. Auch für meine Bratwürste, die Kräuterbutter (bei der er tatsächlich die Packung beschädigt hat!!), das Limo und die Baguettes hat er sich wirklich sehr viel Zeit genommen und alles in Seelenruhe mit der Pistole gescannt. Joseph, hätte ich mich mal lieber woanders angestellt, wo sich jemand nicht so anstellt.
An der Supermarktkasse
Von Alex
Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“
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Der Kassierer war sicherlich vorher bei EDEKA … Dort lieben sie Lebensmittel, habe ich gehört …
Habt ihr gegrillt?
Habe heute auch eine unterhaltsame Busfahrt gehabt: Am Letzten Hieb stiegen mit mir drei Geschwister (Junge etwa 15, 2 Mädchen 12 und 10 Jahre) und ihre Betreuerin ein. Sie waren wohl zu Besuch bei der „Großmutti“. Sie planten nämlich, wie sie am nächsten Tag für die „Großmutti“ (der Name file sehr oft) den Tisch decken können, ohne dass die Großmutti etwas merkt. Als der Bus an der weltschönsten Residenz vorbeifuhr, sagte das jüngste Mädchen: Oh, diese Residenz sieht ja aus wie die Wiener Hofburg.“ Ist das ein Kompliment oder eine Beleidigung? Dann stieg ich aus.
Solche Geschichten liebe ich zu lesen =^^=
Beleidigung, eindeutig BELEIDIGUNG, allein schon weil die Menschen die in dieser Stadt (Würze) leben nicht solch einen Schmarrn/Schmäh reden, schon gar nicht charmant sind und mal überhaupt nicht fesch daherkommen, sondern einfach nur Franken wie Du und ich sind…sehr sympathisch eben…
Außerdem ist Wien die VERBOTENE Stadt. Aus bestimmten Gründen darf diese Stadt überhaupt nicht erwähnt werden – der Schmäh wäre da noch das geringste Problem! „Hofburg“, „Wien“ – diese Menschen sollte man sofort ausweisen.
Wien gibts doch gar nicht; wennsde die Sissi DVD ausm Laufwerk nimmst ists das schon gewesen 😉
Wien? Wien? Gibt es bestimmt nicht! Ebenso wenig wie Bielefeld! Die Wien-Verschwörung.
Haben die Bratwürste denn besser geschmeckt, nachdem der Kassierer sie gestreichelt hat?
Besser geschmeckt? Die letzte ist verkohlt… So viel dazu! Aber für die Würzburger Bratwürste vom Wal-Mart lohnt sich das Anstehen mal wirklich.
Der Typ hat die Würste verhext, weil Du so böse Gedanken hattest. Wat bitte sind denn Würzburger Bratwürste? In Wein gebadet, von zarten Kassiererhänden verwöhnt?
Gar nicht schlecht, zumindest die Idee mit dem Wein. Die Würzburger Bratwurst entspricht in etwa der Thüringer Bratwurst, hat aber eben noch einen Schuss Frankenwein in seiner Rezeptur, die, so viel ich weiß, genau festgelegt ist und nur unter deren Einhaltung als Würzburger Bratwurst verkauft werden darf. :idea_wp:
An solchen Fragen erkennt man den interessierten Neigschmeckten !
Welche bösen Gedanken? Er hat meine Gedanken überhaupt erst böse gemacht… Tatscht der meine Würstchen an als wären sie sein Lieblingsspielzeug!!! :lol_wp: