Anstrengend

Da ich am Freitag meine erste Examens-Prüfung habe, verbringe ich meine Semesterferien zur Zeit in der Uni-Bibliothek. Ohne Laptop, ohne Spielzeug, ohne alles – nur kopierte Lexikonartikel, Lernunterlagen, ein Block, zwei Textmarker und zwei Stifte. Ich habe mir extra keinen Platz im Hauptlesesaal gesucht, weil man da so viele Leute trifft, aber auch, weil man auf dem Campus so viele lustige Leute sehen kann, die von der Arbeit abhalten. Also sitze ich in der Geschichtsbibliothek zwischen Juristen und anderen komischen Leuten und starre die Wand an, wenn ich nicht gerade in meine mittelhochdeutschen Texte vertieft bin. Woran erkennt man aber, dass Juristen in der Nähe sind? Hochwichtige Gespräche mit dem Handy werden nicht im Treppenhaus, sondern unmittelbar zwischen den Regalreihen geführt und eine kurze, aber deutliche Ansprache wird mit Verständnislosigkeit quittiert. Lackaffe! Ein Seniorstudent, der schnauft wie ein Walross, muss sich genau neben mich setzen und sich seine Geschichtszeitschrift leise selbst vorlesen. Wie gemein!

Und in der Pause surfe ich dann halt nicht im Internet, sondern lese eine reich bebilderte Bayernchronik und die Informationsblätter der Bundeszentrale für politische Bildung. Sehr zu empfehlen, die werde ich mir gleich abonnieren.

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Kategorisiert in Uni / Schule

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“

4 Kommentare

  1. kanntest Du diese Blätter von BZfPB nicht aus der Schule (Hattest Du nicht auch Gesch-/Sozi-LK oder sowas?)

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