Die Fifa macht das ganz toll. Die WM in Südafrika läuft, aber die richtige Fußballhochstimmung mag sich einfach nicht einstellen. Die Vuvuzelas nerven, werden jetzt aber wenigstens so runtergeregelt, dass sie halbwegs erträglich sind. Viel schlimmer noch sind die vielen leeren Plätze in den Stadien. Kommt halt davon, wenn man großherzig und gutmenschlich eine Weltmeisterschaft an ein Land vergibt, wo die Fußballbegeisterung vor allem bei denen groß, die sich den Eintritt und die Anreise nicht leisten können, und Fußball sowieso nicht Sportart #1 ist. Und für den Durchschnittseuropäer ist eine mehrwöchige Südafrikareise auch nicht gerade erschwinglich. Solange die Fifa trotzdem den großen Reibach macht, scheint alles in Ordnung oder wird in Ordnung geredet.
Am schlimmster aber finde ich den negativen sportlichen Aspekt. Damit es auch wirklich eine Weltmeisterschaft ist, meint man bei der Fifa leider, dass bei diesem Highlight auch Schiedsrichter aus aller Welt eingesetzt werden müssen. Die Idee verdient ja Anerkennung, weil man aber bei der Fifa auch viele gute Menschen hat, wollen die dort einfach nicht sehen, dass das äußerst kontraproduktiv ist. Schon bei den letzten Weltmeisterschaften sind Exoten aufgefallen, die offenbar nicht immer auf Topniveau pfeifen, um es mal vorsichtig auszudrücken. Dass dann haarsträubende Entscheidungen Spiele entscheidend beeinflussen, ist den Herren egal, sie haben ihre Mission erfüllt, loben sich die teilweise miserablen Leistungen auch noch schön und behaupten weiterhin felsenhaft, bei der WM würden die besten Schiedsrichter der Welt pfeifen. Neuseelands Kapitän hat das sehr treffend kommentiert, er möchte dann nicht die schlechten erleben. Es sind aber leider nicht nur die Exoten, sondern auch die Schiedsrichter aus den großen Fußballnationen, die die Spiele nicht im Griff haben und schlicht und einfach kaputtpfeifen. Der Spanier Alberto Undiano, der so kleinlich das zweite Vorrundenspiel der Deutschen gepfiffen hat, hat im eigenen Land nicht den besten Ruf und eine merkwürdige Kartenstatistik, wie er ja auch am Freitag unter Beweis gestellt hat. Der Franzose Stephane Lannoy hat gestern beim Spiel Brasilien gegen die Elfenbeinküste fast den Vogel abgeschossen. Er hat brutale Fouls falsch beurteilt, dazu ein Handspiel beim Tor nicht gesehen und das Spiel überhaupt sehr unsicher geleitet. Nicht gegebene Tore, zu Unrecht gegebene Tore, eigenartige Kartenspiele. So macht die Fifa den Fußball systematisch kaputt. Was ist so schlimm daran, wenn aus einem Land mehrere Schiedsrichter kommen? Allein Deutschland könnte neben Wolfgang Stark eine ganze Reihe guter Leute schicken. Nur nebenbei bemerkt: Das entscheidende Spiel der Deutschen gegen Ghana am Mittwoch pfeift ein Brasilianer, der in seiner Heimat schon einmal wegen Manipulationsverdachts gesperrt war, über dessen Nominierung hat sich der Erstligist Flamengo sogar offiziell bei der Fifa beschwert und als Anlage eine DVD mit dessen Fehlentscheidungen mitgeschickt. Die Engländer jammern derweil auf hohem Niveau und schimpfen über Stark, der das letzte Gruppenspiel gegen Slowenien leitet.
Wie hat Ottmar Hitzfeld heute so schön gesagt: „Generell sollten bei der Weltmeisterschaft die besten Schiedsrichter der Welt pfeifen, die auch in den besten Ligen pfeifen – und nicht irgendwo am Strand.“
Außer der Krönung: Luis Fabiano, der vor seinem Tor zweimal absichtlich (alle anderen Erklärungsversuche kann er sich sparen) den Ball mit der Hand gespielt hat und das auf Nachfrage des Schiedsrichters abgestritten hat, wurde nach dem Spiel als „Spieler des Tages“ ausgezeichnet.
In Kolumbien spielen sie offenbar auch nur Mädchenschach im Waisenhaus, wenn das eine rote Karte gewesen sein soll. Diese Penner!
Peinlich, was sich die Fifa-Pfeifen da erlauben! Statt irgendwelchen Uhus aus dem usbekischen Bergland oder Saudi-Arabien sollten Könner aus den Topligen pfeifen. Klappt doch beim Eishockey auch, selbst wenn ein Ami die Amis gegen Kanada pfeift.
Der Saudi hat sich wahrscheinlich für das Minarettverbot gerächt, für diese Variante dürfen die Schweizer dankbar sein!
Dass Stark das England-Spiel leitet, ist schon wieder eine unglückliche Ansetzung. Was denken die sich dabei??? Was will die FIFA??? Gibt es gar einen Masterplan, dass man auf diese Weise ein höheres Medieninteresse erreicht? Oder dient das der Mythenbildung? So einen Scheiß pfeift man doch nicht ZUFÄLLIG so konsequent!
Aber den Usbeken muss ich in Schutz nehmen: Der hat meiner Meinung nach sehr gut gepfiffen.
Und was war das denn heute wieder für eine rote Karte? Hat ihm das Sepp Blatter ins Ohr geflüstert? „Komm, gib dem Frosch ne Rote, dann hat Bafana noch eine Chance!“ Warum, warum, warum???
Den Usbeken möchte ich auch in Schutz nehmen, der ist zwar aus der Fußballnation Usbekistan, hat aber das Spiel ohne größere Fehler geleitet.
Die Ansetzung mit Stark ist wirklich nicht gerade glücklich, auch wenn Stark ein sehr guter Mann ist. Ein Fehler und das Geschrei ist groß, die Deutschen seien schuld. Naja, macht Stark keinen Fehler, ist es der deutsche Ball. Die brauchen halt einen Grund zum Jammern.
Man könnte einen Türken das nächste Schweiz-Spiel pfeifen lassen, einen Engländer das Argentinien-Spiel oder einen Portugiesen das Spanien-Spiel. Vielleicht freuen sich die USA auch über einen Iraner.
Hat nicht vor vier Jahren ein deutscher Torhüter rumgeheult, dass der böse Ball zu sehr flattert?
What goes ‚round comes ‚round…
Heulsuse Lehmann hat zur Nike-Fraktion gehört. Die müssen wahrscheinlich vertragsgemäß über den Adidas-Ball schimpfen. Lehmann nehme ich eh nicht ernst.
http://www.wuerzburcher.de/?p=3570
Was so mancher Schiedsrichter bei der WM pfeift ist wirklich ein Witz, jedoch hat Deutschland aufgrund fehlender Cleverniss gegen Serbien verloren. Das ein deutscher das England Spiel pfeift ist natürlich nochmal ein richtiger Griff ins Klo. So kann man nur abwarten und hoffen das diese WM noch ein paar großartige Spiele bieten wird und nicht noch mehr Schiedsrichter Fehlentscheidungen.
Ich bin mal gespannt, ob es bei der nächsten WM anders läuft.