Zwölf Fässer mit je 60 Litern Wasserstoffperoxid… Mit dieser Menge hätten die drei Islamisten, die gestern in Oberschledorn im Hochsauerland verhaftet wurden, eine Massenblondierung am Hindukusch oder in Teheran veranstalten können. Man stelle sich vor, arabische Terroristen wären an ihren weißblonden Haaren zu erkennen, all die Überlegungen zu Online-Durchsuchungen, Bundes-Trojanern oder sonstigen Überwachungsmöglichkeiten wären hinfällig. Paris Hilton könnte man umgehend verhaften und Scooter könnte im Gefangenenlager für die Häftlinge singen bis sie ihre Drahtzieher verraten.
Statt ihren merkwürdigen Glaubensbrüdern die Haare zu bleichen, wollten die selbsternannten „Gotteskrieger“ – ein furchtbares Wort – jedoch verheerende Anschläge verüben. So schlecht können die bisherigen Ermittlungsmethoden doch gar nicht sein, oder? Schließlich konnte eine Katastrophe vereitelt werden. Generell stehe ich ja den Online-Durchsuchungen aufgeschlossen gegenüber, es ist nur ein Unding, dass die Polizei allein entscheiden soll, wer überwacht wird, zumindest habe ich das so verstanden. Nach einem Durchsuchungsbefehl wie bisher, meinetwegen. Um Terroranschläge zu vermeiden, sollte eine solche Möglichkeit nicht ungenutzt bleiben. Und der technische Fortschritt sollte nicht allein Terroristen von Nutzen sein…
Waserstoffperoxid explodiert nicht und hat auch
keine Sprengwirkung.
Es fehlen ein paar Zusatzstoffe wie Aceton oder
Urotropin.
Für 750kg Wasserstoffperoxid bräuchte man
ca. 500kg Aceton, welches aber nicht gefunden wurde.
Selbst wenn die vermeintl. Attentäter diese Menge hätten,
sie entspräche bestenfalls der Sprengkraft von 19%
der von Zierke genannten Zahl.
Es wurde also stark übertrieben.
Behauptet zumindest:
http://www.heise.de/newsticker/foren/go.shtml?read=1&msg_id=13452532&forum_id=123520
Die Machenschaften der H2O2 Lagerer möchte ich damit
nicht herabreden aber viell. die der Presse.
—snip—-
Nun zum Thema Online-Durchsuchung:
Eine der größten Missverständnisse und Falschaussagen
unserer Politiker besteht in dem Satz:
„Das Internet dürfe kein Rechts freier Raum sein“.
Das Internet ist schon lange kein Rechts freier Raum mehr.
Es wird allerbestens überwacht und zwar vom Staat persönlich und sehr direkt:
Alle Provider sind schon seit Jahren verpflichtet eine
sog. SINA-Box zu installieren.
(Wie die funktionieren erklärt sogar das Bundesamt, für Informations-Sicherheit selbst:
http://www.bsi.bund.de/fachthem/sina/sysbesch/sysbesch.htm
)
Diese Boxen erlauben es dem Staat jeglichen Netz-Verkehr
inklusive Email zu belauschen.
Vor diesem Hintergrund haben auch Vergleiche mit dem Brieföffnen keinen Nährwert, sondern sind nur einseitige
Verwirrung.
Der Staat kann bereits seit Jahren unsere
Emails und Briefe lesen!!!
Was ist mit dem Brief, Zettel oder Foto, welches
in der Schublade liegt?
Warum fordert hier keiner konsequent Kameras
in den Schubladen.
Ob die Briefe oder Zettel-Ideen jemals zum Versand
bestimmt waren oder nicht, interessiert nicht.
Man ist schon verdächtig, wenn das falsche drauf steht, und landet auf dubiosen Listen/Datenbanken.
Vollautomatisiert!
Konsequent wäre es auch, nachdem man den ganzen
Straßenverkehr zwar überwacht,
zu fordern auch in Garagen Kameras zu installieren.
Schließlich wurde das H2O2 in einer solchen Garage gelagert.
-> Garagen können kein Rechts freier Raum in Deutschland sein.
Halten wir fest: Internet überwachen geht schon lange,
ist aber etwas völlig Anderes, als die Rechner zu Hause
zu überwachen.
Nächste Politiker Verwirrung:
Im Deutschen Internet darf es sowas nicht geben:
ES GIBT KEIN DEUTSCHES INTERNET !!
Weder die Topleveldomain „.de“, noch der Standort, noch sonstwas haben im Internet mit Deutschland etwas zu tun.
Man kann Amerikaner sein, dessen Email Adresse
„Tom@texas.DE“ lautet, dessen Emailserver aber in
Korea steht, er selbst aber in Japan wohnt und dort
die Mails „*.de“ liest.
Genauso verhält es sich mit www-Adressen.
Die internationalen Domain-Name-Server stehen
sowie so in den USA und nirgends anders.
Aber das www und Email sind nur ein kleiner Teil vom
Netz. Genauso braucht man überhaupt keine Adresse
in Buchstabenform es reicht die ip.
Man muss es einfach hinnehmen, dass das Internet
international ist.
In den USA gehört es z.B. in der HighSchool
im Geschichtsunterricht dazu „Mein Kampf“
durch zu nehmen. Entsprechend steht es dort
in der Schul-Bibliothek und ist frei erhältlich.
Also darf es dort auch im Internet verbreitet
werden. Und man kann es auch hier sehen selbst,
wenn Google, Youtube & Co. versuchen, es für angebl.
Deutsche IPs zu sperren, sie werden es nie schaffen.
Das liegt am System des Netzes selbst.
Nächster Witz:
Man kann prima am Internet vorbei operieren.
Auf fast schon mechanische Art:
Einfach von Modem zu Modem (okay es müssen
die langsamen alten56k Teile sein).
Komplett ohne ip-Adresse und ohne Mac-Adresse…
Versierte haben ihre Rechner entsprechend abgesichert.
Bösewichte nutzen die Rechner von Anderen (ohne, daß
die es merken aus der Ferne)….
Die Menschheit ist noch nicht reif fürs Internet
– so scheint es mir jedemfalls.
Zu viele stören sich z.Zt. daran, dass der kleine
Mann aufeinmal an Inhalte herankommt oder gar selbst seine Meinung äußern kann.
Sei es aus politischen oder wirtschaftl. Interessen,
es wird kaputt geredet.
Dabei kann das Internet die Menschen und Kulturen
doch zusammen bringen und es tut es das schon längst.
Nur wie gesagt stören sich welche daran.
Die Online Durchsuchung ist eine Verarsche höchsten Grades
und zwar sowohl technisch wie politisch.
Jesses, ist das viel Text! So genau kenne ich mich nicht aus!