Cañon de Colca

Dienstag und Mittwoch war ich im Valle de Colca unterwegs. Gegen acht Uhr morgens sollte ich am Reisebüro sein, um dort dem Bus zuzusteigen. Da dieser natürlich wieder Verspätung hatte, durfte ich in der Zeit im Internet surfen.

Nach mehr als einer halben Stunde kam der Kleinbus, in dem schon vier andere Deutsche, ein Peruaner und einer aus Mauritius saßen. Schließlich stieg noch ein peruanisches Ehepaar zu, die der wohlhabenden Schicht anzugehören schienen. Bevor wir Arequipa hinter uns ließen, hielten wir noch zweimal; das erste Mal, um die letzte Gelegenheit zu nutzen, Getränke oder Coca-Blätter zu kaufen, das zweite Mal, um die drei Vulkane, die Arequipa umgeben, zu bewundern.

Wir fuhren wieder die Straße hinauf, über die ich erst am Sonntag von Puno gekommen bin. In der Hochebene der Pampa Canahuas hielten wir bei rund 3800 m an, um einige Vicuñas in freier Laufbahn zu sehen. Dann verließen wir die Straße und es ging sehr lange auf einer holprigen, unbefestigten Straße hinein in die Einöde. Unterwegs gab es wieder einige Haltepunkte, für Pinkel- und Mate de Coca-Pausen, um Alpakas zu betrachten oder um Fotos zu machen. Lustig war der peruanische Vaddi mit seiner Kamera um den Hals. Der hat nämlich die beiden Tage immer ganz wild losfotografiert, aus dem Bus hinaus. Zur Mittagszeit sind wir dann endlich in Chivay, dem größten Ort im Colca-Tal, angekommen, wo wir auch zu Mittag aßen – wieder Buffet. Danach wurden wir zu  unseren Hotels gebracht, wo wir Zeit hatten, uns auszuruhen. Um 16.30 Uhr wurde ich wieder abgeholt und zu den Baños Termales La Calera gefahren, die rund vier Kilometer außerhalb von Chivay liegen. Die Sonnenmilch hätte ich mir sparen können, weil die Sonne da gerade schon hinter den Bergen versank. Jetzt muss man sich mal vorstellen, wie frisch das auf rund 3600 m ist, wenn man aus 38º warem Thermalwasser man eben das Becken wechselt. Die Thermalbäder sind sehr schön angelegt. An jedem Becken gibt es ein paar Umkleiden und Duschen und ein Angestellter verteilt Schlüssel für die Schließfächer. Für 10 Soles war das wirklich eine angenehme Sache. Abends hätte ich noch die Möglichkeit gehabt, in irgendeinem Restaurant traditionelle Tänze zu erleben, aber da ich den Ablauf vom Lago Titicaca kannte, verzichtete ich auf die Veranstaltung, womit ich Recht hatte, wie ich am nächsten Tag von den anderen erfuhr.

Die Nacht endete bald mit dem Frühstück um halb sechs. Um 6 Uhr wurde ich schon abgeholt, damit wir rechtzeitig am Cañon de Colca ankommen, um die Condore zu sehen. Wir alle waren pünktlich, musste nur noch das peruanische Ehepaar abholen, die als einzige in der sehr teueren Colca Lodge residieren mussten. Die Anfahrt dauerte schon mehr als 20 Minuten. Unsere Führerin hatte uns noch angeboten, in Yanque an der Plaza de Armas zu warten, aber aufgrund der morgendlichen Kälte lehnten wir ab; neugierig waren wir natürlich auch, weil wir wussten, um was es sich bei der Nobelanlage handelt. Dort angekommen war von den beiden noch nichts zu sehen. Regelmäßig kamen andere Herrschaften höheren Alters, die alle ihr Gepäck von einem Angestellten der Anlage hinterher getragen bekamen. Wir warteten bestimmt fast eine halbe Stunde und von den beiden kam nur mal der Koffer auf dem Rücken eines Packesels an. Irgendwann erschien dann Vaddi, aber anstatt sich zu beeilen, machte er nur wieder einige seiner seltsamen Fotos. Als die beiden in den Bus einstiegen, wo wir die ganze Zeit am Lästern waren, begrüßte ich sie mit Buenos dias. Ausgeschlafen? Jetzt mussten wir den ganzen Weg zurück, dann blieb der Bus auch noch auf einer Schotterstraße mit ziemlich großen Steinen stecken… Ja, nach rund 90 Minuten mit weiteren Zwischenstopps erreichten wir endlich das Cruz del Condor, wo man bei Sonnenaufgang einige der rund 35 dort lebenden Condore gleiten sehen kann. Ein paar Minuten hat es gedauert – und es waren schon genug andere wartende Reisegruppen da – da kamen dann auch immer mehr der riesigen Vögel, die ihre Kreise zogen. Nach 45 Minuten Condor-Schauen sind wir eine gute Stunde am Cañon de Colca entlang gelaufen; der Cañon ist übrigens mit bis zu 3400 m Tiefe wesentlich tiefer als der Grand Canyon.

Gegen Mittag waren wir wieder in Chivay, wo wir an einem anderen Buffet futterten. Um 14 Uhr fuhren wir zurück nach Arequipa, wo wir ohne Zwischenstopp um 17 Uhr ankamen.

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Ein Kommentar

  1. suuuuuuuuuper schöööööööööööööne Bilder!! Danke
    Booooooooooooooaaaar was für eine Natur!!!

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