Casino Royale

Gestern haben wir uns den neuen Bond angeschaut und bin immer noch so begeistert wie gestern nach der Vorstellung. Nach den Filmen mit Pierce Brosnan, die von Film zu Film weniger mit James Bond zu tun hatten, nach unsichtbaren Autos, albernen Gimmicks, Eistempeln, irren Medienmogulen und umoperierten Nordkoreanern war Casino Royale endlich wieder ein Bond im eigentlichen Sinn. Ein starker Darsteller mit einem ebenso starken Drehbuch. Daniel Craig als James Bond hat mich überzeugt und in seinem Auftreten erscheint er noch eine Spur kompromissloser als Ur-Bond Sean Connery. Eiskalt, brutal und fast jeder Situation gewachsen. Als taufrischer Doppel-Null-Agent im Auftrag des MI6 jagt er den Terror-Financier Le Chiffre, um ihn bei einem Pokerspiel im Casino Royale zu besiegen, um so zu verhindern, dass dieser dort Geld gewinnt, mit dem er an der Börse verzocktes Terroristenkapital zurückbezahlen will. Jetzt beschränkt sich dieser Film zum Glück nicht auf das aktuell ausgebrochene Poker-Fieber, zu dem an allen Ecken geladen wird, im Gegenteil: Handfeste und spektakuläre Action ohne allzu auffällige SFX-Orgien wie in den vergangenen Filmen wechselt mit starken Dialogen und Herr Craig macht jeweils eine äußerst gute Figur. Ich mag Roger Moore, Pierce Brosnan und auch Timothy Dalton, aber jeder von diesen sähe neben Craig aus wie ein Schuljunge. Hoffentlich bleibt Daniel Craig lange James Bond, er ist der absolute Hammer.

Eva Green als Vesper Lynd (ich war schon enttäuscht, dass sie sich mit {-er} schreibt) ist das bestaussehendste Bond-Girl seit Diana Rigg und ich weiß, warum James Bond folgenlos durch die Betten dieser Welt vögeln hüpfen konnte und kann. Saugeiler Bond, den man nur empfehlen kann. Nicht zu vergleichen mit der etwas doofen Bond-Parodie Casino Royale mit Peter Sellers.

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“

7 Kommentare

  1. Total unrealistisch das ganze
    Passt in meinen Augen gar nicht zur James Bond Reihe
    zb dass der erste JB schon XP aufm Rechner hat etc…

    Also wenn, dann hätten se das auch in diesem Stil von damals machen müssen..

  2. Ich denke, man sollte James Bond genauso zeitlos ungebunden betrachten wie z.B. die Simpsons, dann lässt sich all das einordnen, was eben zu früheren Bonds nicht passt.

  3. Wenn du James Bond immer als Kind seiner Zeit siehst, fällt es schwer, „Casino Royal“ als ersten Teil (neudeutsch Prequel) zu sehen, an den sich dann „Dr. No“ anschließt. Es steht ja eigentlich jeder Bond für sich und Verweise auf frühere Abenteuer finden sich sehr selten (eigentlich nur in der Phase von Roger Moore), somit sollte man jeden Bond eben als Abenteuer für sich betrachten.

  4. Ich fand den Film super!
    Aber man kann ihn nicht wirklich als ersten JB einordnen.
    M sagte was über „den 11. September“. Und später hat man das Auto von „Nachfolger-Bond“ gesehen.
    Alles sehr obskur 😉

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