Dach-Schaden

Die Barock-Beschwörung mit Johann Pachelbel auf meinem iPod heute Morgen auf dem Weg zum Sanderring hat es gebracht, es kam tatsächlich ein Barockgedicht dran, aber was für eines. Von Simon Dach, nie gehört, höchstens mal beiläufig gelesen. Auf jeden Fall war es kein typisches Barockgedicht, hatte deutliche Spuren aus noch vorbarocker Zeit und zu allem Überfluss sollte man das Gedicht in den biografischen Kontext des Autors stellen. Eine ziemlich fiese Aufgabe, da man bei Barockdichtern am allerwenigsten auf die Biografie achtet, da die eigentlich nie persönliche Erlebnisse in ihre Gedichte einfließen ließen. Ich bin dennoch zufrieden, da sich das Gedicht gut analysieren und interpretieren ließ. Und die Epocheneinordnung habe ich eben als eine Art Erörterung verfasst und die einzelnen Kennzeichen abgewogen.

Wer das gleiche Vergnügen haben will wie ich den ganzen Vormittag: Das Gedicht hieß Perstet amicitiae semper venerabile Faedus!, das heißt Möge das verehrungswürdige Bündnis der Freundschaft immer bestehen!. Der Titel war zwar auf der Angabe übersetzt, ich habe das aber erst gegen 11.00 Uhr festgestellt, da war der Titel aber von mir längst selbst übersetzt. Beim Projekt Gutenberg heißt das Gedicht dann Lied der Freundschaft und ist neuhochdeutsch dann auch besser zu verstehen als in der Fassung von 1640, die ich zu bearbeiten hatte.

Danke an alle fürs Daumendrücken!

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Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“