Das Ende der Grombühlbrückenverschwörung

So schnell, so unspektakulär ist sie zu Ende gegangen, die Grombühlbrückenverschwörung. Stoff für viele weitere Einträge hätte es gegeben, wenn wieder die Schilder aufgestellt worden wären und wieder nichts passiert wäre. Meine Theorie war so stimmig. Und dann? Ruckzuck ging es plötzlich. Eine Asphaltdecke für die Spur Richtung Grombühl, eine Vollsperrung, Markierungsarbeiten und fertig war die Brücke. Noch nicht mal einen Festakt gab es. Keine offizielle Eröffnung, bei der Frau OB Dr. Beckmann, Dr. Adolf Bauer und Marion Schäfer gemeinsam ein Band zerschneiden, noch nicht einmal eine Blaskapelle oder ein Trachtenzug. Die Bockertöberle hätten zumindest vor dem ersten Fahrzeug herlaufen können, rein symbolisch. Und so rollte dann irgendwann in der letzten Woche der Verkehr wieder, in beide Richtungen, auf je eigenen breiten Spuren. Kein Radfahrer ist mehr in höchster Gefahr, kein Radfahrer ist mehr ein Verkehrshindernis, alles ist wieder gut. Aber dort, wo bisher der Verkehr rollte, ist bestimmt bald eine Asphalterneuerung fällig, oder?

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In ihrer ganzen Pracht und Breite ist die Grombühlbrücke nun wieder befahrbar. Ich habe es ausprobiert und bin glücklich, das noch erleben zu dürfen. Da fällt mir noch, auch die Adenauerbrücke ist momentan nur einspurig befahrbar, Zeit für eine neue Verschwörung gegen die Lkw-Fahrer, die weiter durch die Stadt abkürzen. Im Stau sollen sie ins Lenkrad beißen, solange, bis sie nicht mehr kommen, dann wird die Brücke wieder freigegeben.

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“

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