Irgendwie mutet es fast peinlich an, was die Chinesen rund um ihre beschissenen Olympischen Spielen inszenieren. Im eigenen Land können sie die Leute für dumm verkaufen, im Rest der Welt nicht. Und doch tun Sportfunktionäre weltweit ihr Bestes, um den Chinesen genau das zu ermöglichen. Dass die olympische Flamme ein Zeichen des Friedens und der Verbundenheit zwischen den teilnehmenden Ländern darstellen soll, war schon in der Antike so, kriegerische Auseinandersetzungen während der Spiele waren untersagt. Die Übergabe der Flamme an einen Chinesen fand unter strengsten Sicherheitsvorkehrungen statt, nur ausgewählte Gäste – Jubel-Chinesen eben, ähnlich wie die Jubel-Koreaner bei der Frauen-WM – durften mussten eifrig chinesische Fähnchen schwingen, während der chinesische Vertreter breit grinsend und voller Stolz die Fackel entgegennahm, die die Nachricht des Friedens in die ganze Welt bringen soll, wie der oberste griechische NOC-Vertreter betonte. Was für eine inszenierte Farce. Bilder von den Protesten beim Entzünden der Flamme letzte Woche in Olympia gab es in China gar nicht erst zu sehen, jeglicher Protest gegen das wüste Vorgehen gegen die tibetischen Demonstranten wurde schnell unterbunden, damit der olympische Frieden nicht gestört wird. Heile Welt in Olympia und für Olympia, natürlich erst recht bei der Ankunft der Flamme in China.
Unser oberster deutscher Sportfunktionär, DOSB-Präsident Dr. Thomas Bach hat sich letzte Woche ganz mutig und entschlossen aus dem diplomatischen Fenster gelehnt und festgestellt, die Lage der Menschenrechte sei trotz feststellbarer Verbesserungen nicht zufriedenstellend, betonte aber zugleich, der Sport dürfe nicht politisiert werden. Er zeigte sich besorgt über die Ereignisse in Tibet und forderte eine friedliche Lösung durch Dialog. Das nennt sich echte Zivilcourage… Irgendwer muss ja die blöde Entscheidung, die Spiele an ein Land wie China vergeben zu haben, weiter tragen. Warum haben denn die Sportfunktionäre im IOC nicht die Eier, mal auf den Tisch zu hauen und deutliche Worte zu sprechen. Zugeben, dass es ein Fehler war, die Spiele in China auszurichten. Ist das so schwierig? Müssen sich IOC-Funktionäre immer so fürchterlich diplomatisch geben, dass das, was Bach von sich gegeben hat, schon fast das höchste der Gefühle ist? Wird ein Sportler rassistisch angegangen, jaulen alle auf und rufen zum Zusammenhalt auf, was natürlich richtig ist. Aber warum werden die Chinesen immer noch mit Samthandschuhen angefasst und bekommen quasi einen Freibrief für ihre Spiele, dass schon alle Sportler kommen werden? Ganz zaghaft nur werden Boykottgedanken geäußert. Wenn unsere TV-Sender letztes Jahr wegen der Dopingskandale aus der Tour-Berichterstattung ausgestiegen ist, wäre es doch nur konsequent, den Chinesen ihre Übertragungsrechte großzügig zurückzugeben. Eine freie Berichterstattung ist dort eh nicht möglich. Politisch korrekt darf wohl allenfalls darauf hingewiesen werden, dass es in diesem Land mal so etwas wie einen nicht ganz zufriedenstellenden Umgang mit Menschenrechten gegegen haben könnte. Und wehe, ein Sportler äußert sich zur politschen Situation.
Meine Vorfreude auf Olympia ist nicht mehr vorhanden. Scheiß Chinesen! Ein bisschen feige kommt mir das schon vor, was da passiert. Den Zeigefinger bei jeder Gelegenheit erheben, wenn es um irgendwelche Projekte und Aktionen geht, aber wenn es ernst wird, dann werden die Schwänze schnell eingezogen.
Ich stimme Dir vollkommen zu.
Ich würde die olympischen Spiele momentan nur allzu gerne boykottiert sehen.
Schade, dass kein Ofizieller genug Eier hat, um mal Klartext zu reden.