Eschenau. Dieses Dorf in den Haßbergen dürfte inzwischen jedem bekannt sein, ich persönlich habe die Nachrichten über die neuesten Vorfälle in den letzten Monaten schon gar nicht mehr richtig verfolgt, weil mir das schon beim Lesen zuwider war. Nach jahrelangem Schweigen haben missbrauchte Frauen ihr Schweigen gebrochen, einer der Beschuldigten brachte sich um, der Selbstmord des anderen Verdächtigen konnte verhindert werden, der Anfang einer endlosen Reihe von zum Teil unglaublichen Nachrichten: Den Opfern wurde böse mitgespielt, teilweise wurden sie sogar als Täter hingestellt, ihnen wurde Wichtigtuerei vorgeworfen, sie wurden aus der Dorfgemeinschaft (die es nicht mehr gibt) ausgeschlossen und die Anschuldigungen als Lüge hingestellt. Da beschuldigten Dorfbewohner die Vergewaltigungsopfer, gelogen zu haben und Schande über das Dorf gebracht zu haben, ein scheinbar endloses Durcheinander von gegenseitigen Beschuldigungen und Vorwürfen, Ruhe ist dem kleinen Ort nicht vergönnt, ein Dorfschwank, nein, eine Dorfposse, die leider das Leben schrieb und weiterschreibt. Das Fernsehen war schon da, in Boulevard-Magazinen wurde der Fall Eschenau, wie er in der Mainpost heißt, noch zusätzlich angeheizt und breitgetreten und ein Anwalt hat diese Woche offenbar erneut Öl ins Feuer gegossen und sollten die Vorwürfe wahr sein, kann man das nur „beschämend“ nennen, wie es der „Weiße Ring“, ein Organisation zum Schutz von Opfern, getan hat. Der Anwalt der Witwe eines der Beschuldigten soll bei einer privaten Versammlung, bei der auch der Bürgermeister anwesend war, die Opfer verhöhnt, Ermittlungsakten zitiert und die Opfer als Täter bzw. die Täter als Opfer dargestellt haben. Ich habe gar keine Lust, das weiter zu schildern, ich kann als völlig Außenstehender nur meine Verachtung dafür ausdrücken, wenn Menschen, denen so etwas Entwürdigendes wie eine Vergewaltigung zugestoßen ist, die aus Scham und Ehrverletzung so lange geschwiegen haben, dann noch Vorwürfe gemacht werden und Zweifel gehegt werden, wenn diese bedroht werden und als Unruhestifter gebrandmarkt werden. Was in Eschenau passiert, ist wirklich unglaublich.
Was ist eigentlich die Aufgabe von Anwälten? Die Opfer ihrer Klienten zu demütigen und zu verunsichern, damit der eigentlich Schuldige besser dasteht? Gibt es für die nicht eine Art Ehrenkodex? Manche Dinge sollte allein Sitte und Anstand verbieten, aber Moral ist nicht nur für manche Anwälte heute ein Fremdwort. Leider.
Eben kam die Wiederholung bei ‚quer‘
Da war die Kamera live dabei…..sehr krank das ganze, aber ich könnte mir vorstellen, dass wir bisher nur die Spitze des Eisbergs sehen
Mehr will ich auch gar nicht wissen, wahrscheinlich hätte ich da auch weggezappt! Selbst Posse oder Schwank trifft es nicht, weil da noch ein Fünkchen Witz dahinter wäre, das aber ist einfach ein ganz mieses Ding.