Definitiv zu alt

Wer oder was ist Room 2012? Es ist das neueste Produkt des Casting-Dauerbrenners Popstars. Ob die Sendung nun den Untertitel Du bist mein Traum, Das Duell, Jetzt oder nie!, Neue Engel braucht das Land oder ganz aktuell On Stage heißt, so richtig warm bin ich mit der Sendung nie geworden, vielleicht deshalb, weil die ganzen Pfeifen, die es bei DSDS wochenlang auszulachen gilt, vorher schon rausfallen und gar nicht gezeigt werden. Danach ist für mich ja auch bei DSDS Schluss. Die vorletzte Popstars-Staffel, die Monrose hervorbrachte, habe ich nur wegen die krasse Senna, weissu, geschaut, wie die so lustische Sprüsche hatte und schneller redete als sie dachte. Ansonsten geht mir in diesen Sendungen diese ewige Umarmerei und Heulerei so auf die Eier, jeder zittert vor der Kamera mit jedem und hintenrum wünscht jeder dem anderen die Pest, weil ja nur wenige weiterkommen. Und Die Popstars-Jury erst: Erst schimpfen die strengen Juroren mit den Oberzicken und Prollgangstern, um nachher mit ihnen zu schluchzen, wie schwer ihnen die Entscheidung gefallen sei. Und in der Entscheidungsshow – die letzten 30 Minuten davon habe ich statt Stefan Raab auf meiner Aufzeichnung gefunden und anschauen müssen – wurde es wieder so unglaublich spannend und die Entscheidungen waren wieder so saueng, dass danach wieder geheult und gedrückt wurde, was ging.

Gibt es Monrose eigentlich noch? Die nächste Band, die nach einem kurzen Hype im Mittelmaß verschwinden wird, heißt jetzt Room 2012, wie ich seit heute weiß. Und weil die Band auf der Bühne performt – es braucht ja eine D!-Choreo – sind nicht nur Sänger dabei, sondern auch Tänzer. Naja, die Musik der Casting-Bands war von Anfang an nicht mein Ding. Ich bin zu alt, aber das ist nicht weiter schlimm. Aber dass sie mir die supersexy Bruce Darnell bei Germany’s Next Topmodel genommen haben, das muss ich erstmal wegstecken.

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“