Der DFB, die DFL und der Fußball-Kommerz

Dass inzwischen alles im Fußball vermarktet wird, kann man leider nicht mehr ändern, es wird immer mehr Geld gebraucht, also wird jede Geldquelle, die sich auftut, umgehend angezapft. Einen Sponsoren-Namen – in England hat die Premier League seit 1993 wechselnde Namen, seit 2004 nennt sie sich Barclays Premiership – hat die Bundesliga noch nicht. Noch nicht. Die Domain www.telekom-bundesliga.de ist schon seit länger in Besitz der Telekom, an die heilige Kuh hat man sich nur noch nicht rangetraut. Meine Meinung. Auf dem Ärmel jedes Bundesliga-Clubs prangt gut sichtbar das T in Magenta.

Interessant nun, was der DFB im Internet macht: Dass der Württembergische Fußball-Verband (wfv), ein Landesverband des DFB, gegen das private Amateur-Fußball hartplatzhelden.de vorgeht, weil dort Spielszenen aus den unteren Ligen zu sehen sind und der wfv glaub, dort würden die Szenen kommerziell genutzt, habe ich schon im November geschrieben. Am 08. Mai fällt das Landgericht Stuttgart sein Urteil. Ihr könnt euch hier in eine Liste eintragen und unterstützt durch eure Unterschrift die Hartplatzhelden im Kampf gegen den wfv.

Zusammen mit der Telekom betreibt der DFB die beiden Portale DFB TV und fussball.de, wo sie das Web-TV angeblich mit völlig anderen Absichten präsentieren wollen als im Profifußball. Ohne kommerzielle Absichten, Frittenmeister zitiert folgendes Statement der taz gegenüber dem DFB

Das Portal unterscheidet sich wesentlich von Angeboten kommerzieller Unternehmen, die Ähnliches unter rein gewinnorientierten Aspekten ins Leben gerufen haben. (Auskunft des DFB gegenüber www.taz.de)

Die Telekom macht doch nichts aus reiner Liebe zum Fußball, oder?! Blöd nur, dass man dort weit weniger Fußball geboten bekommt als beispielsweise bei den Hartplatzhelden, die Vorbild für fussball.de zu sein scheinen. Hoffentlich bekommt der wfv nicht Recht.

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“