Der kurze Ruhm eines „Superstars“

Als ich gestern in die Semmelstraße gelaufen bin, habe ich mich schon über die Menschentraube vor dem Funkhaus gewundert und bin kurz davon ausgegangen, der Fanclub von Andy Puhl trifft sich zur Jahreshauptversammlung. Etwas jung kamen mir die Mitglieder allerdings schon vor. Ein Polizist hat mir dann gesagt, dass „dieser Superstar da, von RTL“ zum Interview da wäre.

Deswegen so ein Auflauf? Deswegen eine vorübergehende Sperrung der Semmelstraße? Nur weil… Moment, wie heißt der? Danke, Google! …Pietro Lombardi in Würzburg ist, kreischen kleine Mädchen und laufen hyperventilierend durch die Stadt? In ein paar Wochen kennt den doch niemand mehr, jetzt sei es ihm gegönnt, für kurze Zeit als „Superstar“ bezeichnet zu werden. Bald ist er ein weiterer ehemaliger Suppenkasper, der dann vielleicht im Dschungel sein Gnadenbrot bekommt.

Danke an Andy Puhl, der hat mir nämlich erlaubt, das Foto zu benutzen, auch wenn es nicht sein Fanclub war.

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“