Der Laudenbacher Maibaum steht

Ganz alleine steht er da auf dem Dorfplatz, unser Laudenbacher Maibaum. Es ist Donnerstagnachmittag, es ist der 29. April, es gibt kein Bier, keine Bratwürste, keine Musik und auch keine Freiwillige Feuerwehr. Die Männer vom Bauhof sind da und stellen zur großen Freude unserer und anderer Kinder genau zur Abholzeit im Kindergarten den Maibaum auf.

Ein schönes Bild war das, wie die ganzen Kindergartenkinder nebeneinander aufgereiht auf dem Mäuerle direkt neben mir gesessen waren, ihre Brotboxen leergefuttert haben und den Männern in Engelbert-Strauss-Hosen – ganz wichtig!!! – zugeschaut haben. Jetzt steht er also. Das Schöne aber, es ist keine Phrase mehr, wenn ich sage, nächstes Jahr wird alles wieder ganz anders sein. Normaler. Schöner.

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“