Nach der Zentimeter-Rallye durch Toledo hat Ende August die nächste Prüfung auf mich gewartet. Bei Dunkelheit sind wir in Southampton gelandet, bei Dunkelheit musste ich mich zum ersten Mal hinter das Steuer auf der rechten Seite setzen, um dann auf der linken Seite die knapp 70 Meilen nach Lyme Regis zu fahren. Ich habe es schlimmer erwartet, allerdings habe ich mich auf den ersten Kilometern wie kurz nach der Führerscheinprüfung gefühlt. Ich habe mich dann aber überraschend schnell ans Linksfahren gewöhnt und war froh, dass mein Lenkrad nicht links war. Nur ein einziges Mal bin ich beim Rechtsabbiegen auch auf der rechten Spur geblieben, aber auch nur kurz. Größere Probleme hatte ich die ganze Woche als Fußgänger, ich habe nämlich grundsätzlich in die falsche Richtung geschaut.
Am Ende der Woche hatte ich nur noch gelegentlich Probleme beim Schalten mit der linken Hand und beim Rückwärtsfahren. Über die linke Schulter schauen und dabei fahren, das kann ich einfach nicht, ich muss es jetzt ja auch nicht mehr können.
In die zahlreichen Kreisverkehre kann man gar nicht falsch abbiegen. Das größte Problem für uns Rechtsfahrer ist eher die Gewöhnung an die Vorfahrtsregelung. In der Regel geht es nämlich zweispurig rein und raus. Ordnet man sich links ein, signalisiert man damit den anderen, dass man bei der nächstmöglichen Ausfahrt wieder ausfährt, ordnet man sich rechts ein, muss man auch rechts blinken und hat dann aber auch Vorfahrt, wenn man – dann links blinkend – aus dem Kreisverkehr ausfährt. Wenn man – wie ich anfangs – ganz schüchtern außen fährt, ist das gar nicht so klug, weil man dann ganz schnell ein Auto auf sich zukommen sieht, in dem ein hupender und wild fuchtelnder Fahrer sitzt.
Dankenswerterweise hat mich M. hervorragend durch Südengland navigiert.