Der Ton macht die Musik

Was haben die Studenten, die immer noch eifrig für eine bessere Bildung demonstrieren erwartet, wenn sie dem Uni-Präsidenten und dem Kanzler mit respektlosen Forderungen, einer vermessenen Erwartungshaltung und einem unverschämten Ultimatum kommen? Dass die sich darüber freuen und prompt machen, was von ihnen verlangt wird? Man sollte bei allem Protest mal seine Erziehung vergessen und sich benehmen wie es sich gehört. Uni-Präsident und Kanzler sind immer noch Respektspersonen, deren Erscheinen man nicht einfach erwartet oder voraussetzt, nur weil man sie vorher eingeladen hat. Wenn man die Herren vorher beschimpft und mit neunmalklugen offenen Briefen bombaridert, ist die Reaktion nicht gerade eine Überraschung. Dass man sich dann enttäuscht zeigt, dass die Uni-Leitung mit einem offenen Brief antwortet und die Demonstranten nicht persönlich mit einer Email zur konstruktiven Mitarbeit einlädt, passt ins Bild. Da verlangen ein paar Studenten, die sich selbst viel zu wichtig nehmen, eine Art von Respekt, den sie anderen nicht zugestehen, wenn man den Ton der letzten Wochen mal Revue passieren lässt… Es wird erwartet, verlangt, ein Ultimatum gesetzt. Für wen halten die sich?

Wohl zu viel marinierten Tofu abbekommen…

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“