Deutschland – ein Sommermärchen

Gestern haben wir uns nun endlich die WM-Dokumentation Deutschland – ein Sommermärchen angeschaut, die Sönke Wortmann während der sieben Wochen gedreht hat, die die Nationalmannschaft vor und während der WM miteinander verbracht hat. Sehr schöne Momente wurden dabei eingefangen, traurige, lustige und einfach auch schöne. Wenn unsere Bundeskanzlerin Merkel bei einem Besuch jeden einzelnen per Handschlag begrüßt und Schweini nur „Hi“ sagt oder wenn bei der gleichen Veranstaltung Thorsten Frings zu spät kommt, Frau Merkel kurz die Hand gibt und sich dann hinsetzt. Jürgen Klinsmanns Kabinenansprachen sind auch herrlich gepfeffert, den Ecuadorianern will er auf die Fresse hauen und das da draußen wolle er sich nicht kaputtmachen lassen, schon gar nicht von den Polen. Die Stimmung in der Mannschaft, der wachsende Teamgeist, eigentlich wurde alles auf wunderbare Weise eingefangen, auch wenn die Bilder rund um das verlorene Halbfinale gegen die Petz-Italiener wieder Wehmut geweckt haben. Was wäre mit Frings gewesen, wäre er nicht angeschwärzt worden? Was wäre gewesen, hätten sich die Deutschen ins Elfmeterscheißen retten können? Fragen ohne Antwort…

Einziger Wehmutstropfen an dem wirklich schönen Film war das andauernde Gejammer von Xavier Naidoo. Mein Weg hier, mein Weg dort. Dass die sich mit diesem Gebell in der Kabine motiviert haben wollen – mir gehts nicht in den Kopf. Was wäre gewesen, wenn…?

Am 6.Dezember kann sich jeder, der nicht mehr ins Kino gehen will, diesen Film in der ARD anschauen. Ein Film im Stiefel vom Nikolaus der ARD.

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“

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