Die hässlichen Bahnhofspavillons sind weg

Es gibt ja in Würzburg nicht wenige Menschen, die einen gewissen Hang dazu haben, jede Bruchbude aus Denkmalschutzgründen zu erhalten. Ein Schandfleck mitten in der Stadt, das ehemalige Mozart-Gymnasium, musste uns ja per Bürgerentscheid als „Baudenkmal“ erhalten bleiben, seitdem gibt es unzählige Vorschläge, was man nicht alles damit machen könnte, es bleibt aber beim Konjunktiv, weil Bürgerinitiativen selten über Finanzierbarkeit und Rentabilität nachdenken. Wozu auch? Diesem Thema muss ich mich aber demnächst mal gesondert widmen, schließlich dürfen die Würzburger am 02. Juli schon wieder einmal in einem Bürgerentscheid abstimmen.

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Dass es keine Bürgerinitiative gab, die die hässlichen und heruntergekommenen Pavillons am Bahnhofsvorplatz erhalten wollte, überrascht mich. Hat uns doch der Bürgerentscheid von 2006 nicht nur die Arcaden, sondern auch einen neuen Bahnhof gekostet. Nun, kritische Stimmen gab es natürlich, abgerissen wurden sie trotzdem nach und nach. Alle. Allerdings werden die Bruchbuden durch neue, schönere ersetzt, das wird auch den Verschönerungsverein beruhigt haben. Schön war der Bahnhofsvorplatz mit den Pavillons nicht, im Gegenteil.

Was sich dort tut, kann man derzeit nur erahnen, es sieht aber nicht schlecht aus.

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Und wenn sich nicht wieder eine Verhinderer-Initiative findet, die den Abriss der Posthallen blockieren möchte, sollte dort auch bald etwas Neues entstehen. Keine Arcaden, sondern Wohnungen und Büros.

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“