Die Heulsuse heult wieder

Täuscht der Eindruck oder ist das tatsächlich so? Immer dann, wenn es beim deutschen Nationalpudel, bei Jens „Heulsuse“ Lehmann nicht läuft, muss er sich gegenüber seinem Dauerrivalen Oliver Kahn profilieren, um im Gespräch zu bleiben bzw. um im Gespräch zu sein. Dieses Mal geht es ihm wohl um einen angemessenen Platz in der Fußballhistorie. Kann er es nicht verkraften, dass er seine ganze lange Karriere lang immer im Schatten des Rivalen aus München stand, dass er nie einen solchen Status erreicht hat, wie Kahn ihn inne hat und dass er nie so viele Titel gewinnen wird wie Kahn, selbst wenn er noch 20 Jahre im Tor stehen würde? Bei der WM 2006 stand er im Tor der deutschen Elf, das kann ihm niemand mehr nehmen, aber er hat den Platz nach der Niederlage gegen Italien als Verlierer verlassen, Kahn glänzte in seinem letzten Länderspiel gegen Portugal noch einmal mit Glanzparaden wie zu besten Zeiten und verließ am Ende erhobenen Hauptes den Platz.

Jetzt scheint langsam Lehmanns Stammplatz in der NM in Gefahr zu sein, nach schwachen Spielen in der Premier League und einer Verletzung ist er bei Arsenal nur noch zweite Wahl, auf Dauer wird er so sicher auch in der Nationalmannschaft nicht mehr gesetzt sein, starke stärkere jüngere Torhüter stehen Schlange und warten auf ihre Chance. Da ist es an der Zeit, mal wieder gegen Kahn zu nageln. In einem Spiegel-Interview wirft er Kahn vor, dass dieser gerne sehr wichtig nähme und er es nicht möge, wenn sich einer selbst glorifiziert, wie Kahn das seiner Meinung nach tut. Der hatte zuvor davon gesprochen, dass es eine Torwart-Ära wie die von Sepp Maier, Toni Schumacher, Bodo Illgner und Oliver Kahn so schnell nicht wieder geben werde und ein Ersatzspieler auf Dauer nicht Stammspieler in der DFB-Elf sein könnte. Damit hat Kahn doch vollkommen recht. Über so viele Jahre muss Lehmann erstmal so konstant spielen wie Kahn, Gelegenheit dazu wird er sicher nicht mehr haben, da will die Profilneurose gut gepflegt sein.

Lehmann… Kahn hätte Pirlos Schuss zum 1-0 gehalten, ohne seine Wir-brauchen-einen-spielenden-Torwart-Lobby um Klinsi und seine Ja-Sager würde Lehmann heute noch auf der Bank sitzen und Rensing die Schuhe putzen.

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Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“

Ein Kommentar

  1. Lehmann war natürlich nicht alleine schuld am Ausscheiden. Wer vor dem Spiel das Gejammer von Xavier Naidoo in der Kabine hört, muss ja die Hosen voll haben und verlieren.

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