Das war gestern ein tolles Erlebnis. Der FC Würzburger Kickers von 1907 steigt in die Dritte Liga auf und ist schon gut ein Jahr nach Beginn des Projekts 3×3 im Profifußball angekommen. Sollten morgen die Giesinger Bauern, der TSV 1860 München, den Klassenerhalt noch knapp schaffen, wären die Würzburger nach dem Abstieg von Unterhaching und Regensburg der einzige bayerische Vertreter in der dritthöchsten Spielklasse. Vielleicht wartet aber ja doch ein bayerisches Derby gegen die Sechziger auf uns. Ich wünsche es mir als Bayern-Fan.
Ich war wirklich sehr froh, dass es geklappt hat und ich wie schon im DFB-Pokal eine Karte für den Stehblock ergattern konnte. Danke hier an meinen Bruder, der wieder pünktlichst am Computer gesessen war und Karten bestellt hat. Beeindruckend, diese Kulisse von über 10.000 Zuschauern am Dallenberg. Während des Einlaufens der Spieler begeisterten die Kickers-Fans mit einer tollen Choreographie, von der sich die Fans manches Erstliga-Clubs eine Scheibe abschneiden könnte. Sehr schön.
Das Spiel selbst war ein teilweise furchtbares Gestochen von beiden Vereinen, bei den Würzburger ging mir zunehmend die Schwäche in den Kopfballduellen auf den Keks, deswegen waren die vielen hohen Bälle auf Bieber ganz sicher kein Patentrezept. Ein bisschen hat mich das an die schlimmsten Zeiten der Bayern unter Jürgen Klinsmann erinnert, als man Luca Toni vorne verhungern ließ und über die Außenbahnen wenig Zählbares kam. Aber ich will nicht meckern, es ging schließlich um sehr viel, somit waren beide Teams auch irgendwie gehemmt. Der Elfmeter, der letztlich zum 0-1 führte, war doof, das Foul davor aber auch.
Die Verlängerung ließ uns nochmal hoffen, dass die Kickers doch um das Elfmeterschießen herumkommen, mehrere Chancen vereitelte aber der starke Saarbrücker Torwart. Das Elfmeterschießen war dann natürlich das Sahnehäubchen eines schönen Fußballnachmittags, auch an Dramatik war dieses kaum zu überbieten, nachdem Würzburg schnell einem Rückstand hinterherlaufen musste, ehe Wulnikowski den entscheidenden Elfer hielt und den Dallenberg zu Beben brachte.
Respekt auch an die Fans des 1.FC Saarbrücken, die in großer Zahl angereist waren und ihre Mannschaft lautstark anfeuerten und auch nach der unglücklichen Niederlage friedlich blieben, obwohl das starke Polizeiaufgebot anderes befürchten hat lassen. Ich hoffe auf unsere Versetzung, damit nächstes Jahr öfters mal ein Besuch im Kickers-Stadion möglich ist. Viel Arbeit wartet dort offensichtlich, damit das altehrwürdige Stadion den DFB-Statuten entspricht.
Hallo Alex, der Chefredakteur der SMAUL war auch beim Spiel und zwar Dir gegenüber auf der Tribüne!
Herzlichen Glückwunsch an die Kickers, Respekt geht auch an Saarbrücken. Schöne Bilder und ein authentischer Bericht. Das Spiel war nicht gut, da hast Du Recht – das wird man aber bei Relegations- oder Aufstiegsspielen wahrscheinlich selten finden. Die Akteure waren nervös. Zurecht, denn im Endeffekt hat ein einziger Schuss über die Ligazugehörigkeit entschieden.
Es ist meiner Ansicht nach problematisch, dass die Meister nicht direkt aufsteigen. Wenn man ins Parallelspiel nach Offenbach schaut, sieht man meiner Ansicht nach, was diese Emotion auch für Frustrationen freisetzt. Vielleicht sehen wir uns ja mal im Stadion? Viele Grüße, Frank Frei