Die Quittung fürs Betrügen

T-Mobile steigt beim gleichnamigen Radsport-Profiteam mit sofortiger Wirkung aus. Das ist ein Hammer, aber nach der Skandal-Tour waren die Enthüllungen von Patrik Sinkewitz jetzt offensichtlich zu viel des Guten. Schade, all die Doping-Betrüger dürfen sich jetzt an die eigene Nase fassen, dass ein finanzkräftiger Radsport-Sponsor dem Radzirkus den Rücken dreht. Es bleibt zu hoffen, dass es genau die im Geldbeutel spüren und nicht andere die Suppe auslöffeln dürfen, die ihnen eingebrockt wurde.

[Nachtrag 1] Die Illusion vom sauberen Radsport, das Nachfolgeteam von T-Mobile wird es schwer haben, diese zu verwirklichen. Nach dem Rückzug des Hauptsponsors hat heute auch Adidas sein Engagement beim einstigen Vorzeigeteam beendet. Audi und Giant bleiben als Geldgeber, ob die bleiben, steht aber ebenso in den Sternen. Das Dumme, es trifft jetzt ein Team, wo wirklich was bewegt werden sollte. Bei der Tour werden die schwarzen Schafe aber wieder dabei sein, als wäre nie was gewesen, die Spanier, Belgier und Holländer werden weiterrollen und den Sport reinreden. Der Profi-Radsport ist tot. Für mich auf jeden Fall.

[Nachtrag 2] Zehn kleine Geldgeberlein… Inzwischen haben wir den 29.11. und ein weiterer Sposnor hat Servus gesagt. Audi beendet ebenfalls die Zusammenarbeit mit dem früheren T-Mobile-Team.

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Kategorisiert in Sport

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“

11 Kommentare

  1. Der Radsport ist bereits seit mehreren Jahren tot.
    Und eigentlich wusste das auch jeder, der sich ordentlich und ehrlich mit der Materie außeinandersetzte.

    Mich hat es nur immer überrascht, wie viele Deutsche (gemeint sind die Normalbürger -> siehe Zuschauerzahlen) diesem Sport lange Zeit treu geblieben sind und ihn schön geredet haben.

    So als wollte man ein liebgewonnenes Kind – trotz ständigem Hintergehen, Lügen und Betrügen – nicht zurück in den Brunnen werfen…

  2. für mich ändert sich nicht viel, ich werde weiterhin begeistert Radfahren..
    Die Tour war schon seit der Einführung der Funk-Verbindung zwischen Fahrer und Team nicht mehr spannend, da Ausreisser immer gestellt wurden (zumindest 95%). Sinkewitz würde ich jetzt nicht alleine an den Pranger stellen, alle haben gedopt, alle wussten es wohl ohnehin. Die Spannung war aber raus, da man von „aussen“ die Teams viel genauer steuerte als es dem Sport gut tut, der auch von der Unsichheit der Verfolger lebt..

  3. Wenns nur der Profiradsport wäre

    Beschissen wird auch in der Leichtathletik, Tennis und was weiß ich noch wo, hab sogar einen Link zu einem dopenden Golfspieler.
    Prinzipel gilt wos um viel Kohle geht wird beschissen, oder es wird versucht zu bescheißen und wenns nur ein Schwalbenkönig in der Landesliga ist

  4. Dass Lance schon seit vielen vielen Jahren nicht der beste Fahrer, sondern der geschickteste Doper war, steht bei uns im Haus schon lange fest…Zudem er durch die Vorerkrankung ja auch Medikamente nehmen durfte, die eigentlich verboten waren?

  5. biffo, da geb ich Dir recht,…

    …dennoch sind die Unterschiede bei den Sportarten hinsichtlich der konditionellen und koordinativen Anteile sehr groß: ein gedopter Golfer kann den Ball vielleicht weiter schlagen, ein gedopter Mannschaftssportler länger laufen ohne aus der Puste zu sein – trotzdem sind sie ohne ihre koordinativen, antrainierten Fähigkeiten nichts (wer wird durch Doping schon zum Ronaldinho oder Dirk Nowitzki?). Bei den weniger komplexen Ausdauer- oder auch Sprintsportarten siehts aber leider anders aus, und daher haben die meisten dieser Sportarten (Radfahren, viele leichtathletische Dispziplinen, Schwimmen, Skilanglauf,…) für mich (!) längst ihre Glaubwürdigkeit und Anziehungskraft verloren, Fußi, Baba, u.a. (Rolle von Technik+Taktik) jedoch nicht – auch wenn man hier natürlich ebenso von Doping im Profibereich ausgehen muss.

  6. viel schlimmer sind die gesellschaflichen Folgen. Mittlerweile wird sogar schon bei Freizeitsportlern gedopt. Epo hier, ein Asthmaspray dort, und schon fällt der klein Triathlon oder das Kriterium trotz wenig Zeit fürs Training nicht schlechter aus als im Jahr davor…so ein Scheiss, da trainierst Dir die Finger wund und dann kommen solche Lappies und machen Dir was vor..

  7. Schau mal in deine Eingabe-Maske. Du schreibst deine Email-Adresse zur Zeit immer mit drei sss, du fasssung@…!

    Ein starker schwarzer Tee beim Radeln darf es sein, aber mehr nicht!

  8. upsi…
    eben, das mit dem Kaffee oder Tee lass ich mir noch angehen, da sind schomma keine Hormone oder Kortison etc. drin…
    aber dann wirds schon fad..

  9. 26 Europapokal-Spiele unter Manipulationsverdacht

    Europas Fußball droht ein neuer Wettskandal: Laut einer vertraulichen Liste stehen 26 Spiele in europäischen Fußball-Wettbewerben unter Manipulationsverdacht. Das berichtet der SPIEGEL. Im Zentrum der Wettmafia sollen Betrüger aus Asien stehen.

    http://www.spiegel.de/sport/fussball/0,1518,520732,00.html

    Lieber Alex sei mir bitte nicht böse, aber ich steig jetzt aus der Sportfreundlich Tippgeschichte aus, wenn im E-Pokal so beschissen wird dann mit Sicherheit auch in der Bundesliga. Wie gesagt wo es um Kohle geht wird beschissen.

  10. Ist das dein Ernst, dass du aussteigen willst? Das so mir nichts dir nichts auf unsere Bundesliga zu übertragen, würde ich nicht machen. Schau, welche Sicherheitsvorkehrungen nach dem Hoyzer-Skandal getroffen wurden.

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