Das ist doch mal ein vernünftiger Vorschlag der Liberalen: Eltern von Kindern, die wegen eines Alkoholexzesses in Krankenhaus eingeliefert werden und behandelt werden müssen, sollen in Zukunft die Zeche in der Klinik aus eigener Tasche berappen, um so das Gesundheitssystem zu entlasten.
Dem kann ich mich voll und ganz anschließen, wieso sollen die Behandlungskosten der zahlenden Allgemeinheit aufgebürdet werden, wenn diese einfach nur durch die Blödheit der Koma-Säufer zustandekommt? Wenn die Sprösslinge der zahlenden Eltern dann wieder nüchtern sind und die Rechnung nach und nach vom Taschengeld abbezahlen müssen, ist da ein zusätzlicher Lerneffekt. Nüchtern betrachtet. Baue ich Mist, zahlt doch meine Haftpflicht auch zunächst, aber wenn es vorsätzlich oder fahrlässig war, holen die sich im Zweifelsfall auch ihr Geld wieder. Wieso sollen das Krankenkassen nicht machen dürfen, wenn die Ursache im Missbrauch von Drogen und Alkohol liegt?
Sehr guter Vorschlag!!!!
Wie das klingt, „Eltern von Kindern“, also es geht um die Kinder, nicht um die Eltern. Die Eltern kommen dann erst wegen Alkoholmissbrauchs ins Krankenhaus, wenn die Rechnung kommt, vorher sind die Kinder dort und die Eltern sollen zahlen. Manchmal ist Deutsch auch doppeldeutig.
Die Reise muss in die Richtung gehen, dass die Menschen für grobe Fehler selbst gerade stehen. Man muss die Leute nicht in jeder Situation in staatlich verordnete Watte stecken. Vieles können uns sollen die Leute in Eigenregie lösen.
Das muss ja nicht staatlich geregelt werden, wenn die Krankenkassen sich die Kohle vom Versicherten wieder holen können. Alles zu reglementieren wäre sicher nicht im Sinne der Urheber dieses Vorschlags.
Dagegen, für grobe Fehler auch geradestehen zu müssen, spricht eigentlich gar nichts, in diesem Fall ist es nur ein Unding, dass dann aus dem Gemeinsschaftspool für die debilen Saufereien und deren Folgen bezahlt werden muss.
nun ja, eigentlich wäre ich auch dafür, nur was mache ich dann mit den Rauchern?
Oder denen, die sich auf Raten die Leber (uvm.) kaputt saufen? Entweder ist die Droge schädlich und verboten, oder erlaubt – leider, LEIDER mit allen Konsequenzen.
Somit ist dieser Vorschlag leider quatsch und pure Polemik.
Nachtrag: wenn die Kinder unter der Altersgrenze liegen sieht die Sache anders aus, aber dann klärt mir mal bitte die Verantwortlichkeit? Der Supermarkt? Die Tanke? Doch die Eltern? Ziemlich schwierig….
Ich sehe das etwas anders.
Wenn man immer, wenn die Möglichkeit besteht, etwas Richtiges zu tun, darauf verweist, dass es doch in diesem Zusammenhang noch ganz viel Ungerechtigkeit gäbe, die aber nicht angepackt wird, dann würde man ja zu gar nichts mehr kommen.
Ich finde sehr wohl, dass man die beiden von Dir angesprochenen Bereiche (einmaliges Komasaufen vs. tägliches Suchtverhalten) sehr wohl voneinander trennen kann.
Davon abgesehen war ich schon immer dafür, dass Raucher und andere Süchtlinge einen höheren Beitrag leisten sollten, da sie sich nun mal freiwillig einer höheren Risikogruppe zuordnen.
Dass dann, vor allem von den betroffenen Gruppen, sinnvolle und sinnlose Argumente dagegen gebracht werden, ist leider mal wieder ein typisch deutsches Phänomen.
Aber so sind wir hier halt…
Da es hier um Alkoholexzesse geht, wo der Missbrauch deutlich zu erkennen ist, kann eine Kasse hier doch sehr viel leichter von der Haftung ausgenommen werden, als wenn jemand nach 20 Jahren Rauchen Lungenkrebs hat. Selbst bei der Behandlung Alkoholkranker würde ich hier noch abwägen, allerdings sollte eine solche Kur erfolgsorientiert bezahlt werden. Rückfall bedeutet Zahlen.
Holen sich die Eltern die Behandlungskosten ihrerseits wieder von ihren saufenden Sprösslingen und können die sich dann zwe Jahre nicht das neueste Handy kaufen, weil sie fünf Tage Intensivstation abstottern müssen, hat das einen Lerneffekt, der hohe Erfolgschancen hat.
Dass die Kassen für dieses saublöde Gesaufe aufkommen, sehe ich nicht ein und ich finde, dass sich das von langjährigem Missbrauch unterscheiden lässt, da diese Menschen noch nicht suchtkrank sind, sondern einfach die Grenzen ausloten.
so, und wie ist das mit der Ungerechtigkeit bei den Arbeitslosen? Egal wie, ich habe ja nicht gesagt, dass man die Dauertrinker / Raucher ausklammern soll, aber dies sind kleine Schritte die am Ende die Subsidiar und Solidaritätsgesellschaft abschaffen. Das kann nicht das Ziel sein. Man würde hier Präzendenzfälle schaffen, die später überinterpretiert werden und zu Leistungsverweigerungen führten, wo diese nicht statthaft sind (gibt es heute schon zur Genüge, vgl. Unwetterversicherungen).
dazu muss ich auch noch sagen, heute wird wenigstens noch der Krankenwagen gerufen…wird dies dann „kostenpflichtig“ heisst es im Zweifel: Och, komm, der wird schon wieder….“ und schwups ist er über den Jordan… (nix gegen Evolution, aber naja, ist schon nicht soo allgemein anwendbar – gut oder schlecht lasse ich jetzt offen).
Das greift klar das Solidaritätsprinzip an, wenn die Krankenkasse nicht mehr alles zahlt, aber gerade in Sachen Alkoholmissbrauch kann so auch eine gewisse Suchtvorsorge getroffen werden, wenn die ersten Vollräusche finanziell richtig schmerzen. Wenn die Kassen immer zahlen, dann hört das nicht auf.
Nur auf das Komasaufen bezogen ist das ein prima Vorschlag.
diese jeder muss für sich die vollen Konsequenzen tragen (=zahlen) ist übrigens typisch Amerikanisch und (so sehe ich das) auch das ist gerade in diesem Fall noch wesentlich weniger erstrebenswert (als Gesundheitssystem) als das vermeintlich!! Deutsche (=Subsidiar und Solidaritäts System)
Argumente für und wieder nennt man übrigens Diskussion und das ist weder Deutsch noch sonstwas, sondern einfach zivilisiert…wie auch das angesprochene Sozial (Namensimmanent) System
Wir müssen ja nicht gleich das Notruf-System in Frage stellen, ich stelle mir das eben so vor, dass eine Kasse zahlt, dann aber Regressansprüche geltend machen kann, wenn sich jemand sinnlos abgeschossen hat.
ja aber wo ist die Grenze (als Bewertungsmassstab)?
ausserdem bekommt man heute schon Prämienrückzahlungen, wenn man entsprechend wenig Leistungen bezieht. Da ist die Bewertung auch (naiv betrachtet) einfach. Dass Leute wichtige und notwendige Untersuchungen daher nicht machen lassen und die Folgekosten teilweise immens steigen, dass ist dann wieder egal…
ja aber mit diesem Hintergrund Damokles ruft doch keiner mehr an….
das ist wie beim Skifahren oder dem Indien Trip…als ADAC Plus Mitgleid sagst Du klar ja zum Heli oder zum Learjet mit Internsiv-Ausstattung, weil Du es bezahlt bekommst. Bei der AOK überlegst du zweimal, ob du nicht am Ende auf den Kosten hocken bleibst.
Die Diskussion ist tatsächlich gar nicht so einfach, die Grundidee, solche Missbrauchsfälle nicht mehr aus dem gemeinsamen Topf zu bezahlen, ist aber ein guter Denkansatz.
Die Grenzen sind echt schwierig, vielleicht muss das dann im Einzelfall geprüft werden.
ich finde zum Beispiel auch, dass man Selbstmörder gar nich mehr behandeln sollte: Entweder ists ein grober Fehler oder aber die Leute wollen doch ohnehin nicht mehr leben! Wozu also noch Geld reinblasen? Oder zumindest: Wenn einer es dann nach der ersten Rettung nochmal veruscht, gleich Regress Ansprüche für den ersten Selbstmordverusch… (vorsicht: Zynismus)
aber bevor diese Prüfung zulässig ist müssen die Gesetze geändert werden…die berühmte Dose der Pandorra (in diesem Fall, ich bin nicht zuu konservativ)
In der Tat, das war zynisch.
scusi…ist mir rausgerutscht…ich muss weg
Kein Problem, das muss manchmal raus!