Die Turnhalle weint

Gestern hat sich der ruhmlose FC Schalke 04 mal wieder selbst gefeiert, was anderes haben sie dort ja nicht zu feiern. Der „Meister der Herzen 2001“, der diesen Titel völlig zu Recht trägt, hat gestern rührselig den letzten Sympathieträger Ebbe Sand verabschiedet und Rudi Assauer durfte auf Sands Wunsch nochmal wehmütig auf die Trainerbank zurück. Auf Schalke strapazieren sie ihr Verliererimage in der Veltins-Turnhalle ziemlich: Wer erinnert sich nicht gerne zurück an den 19. Mai 2001? Eine Woche zuvor hatte Scheiße Schalke 04 seinen Vorsprung in der Tabelle verspielt, Bayern durfte nur nicht verlieren. Kurz vor Schluss schoss dann der HSV das 1-0 und feierte so, als hätten sie selbst die Schale geholt. Aber Bayern gab nicht auf, der Hamburger Ujfalusi spielte zurück zu seinem Torwart und die Schalker Leihgabe nahm den Ball in die Hände – schlecht für Hamburg und Schalke. Patrick Andersson verwandelte den Freistoß nicht nur zum 1-1, sondern holte die Schale nach vier Minuten wieder zurück. Schalke versank in einem Tränenmeer, weil man dort schon genau diese vier Minuten gefeiert hat und nannte sich „Meister der Herzen“ und gab sich selbst das schönste Attribut für verdiente Verlierer.

Und was bekommt Ebbe Sand von Präsident Tönnies geschenkt? Eine Kopie der Meisterschale. Das ist bitter! Noch 18 Tage, dann geht die Bundesliga endlich wieder los.