Am Heiligabend um halb zehn in die Kirche und nicht einmal eine Stunde später fertig. Passt nicht so ganz, oder? Eine Christmette von 55 Minuten Dauer? Geht nicht. Es war eine Messe, die sich von anderen nur durch eine zweite Lesung, Weihrauch und das Stille Nacht unterschieden hat. Dienst nach Vorschrift. Eine lästige Pflicht am Weihnachtsabend? Muss man dem Pfarrer so deutlich anmerken, dass sein Weihnachten vielleicht die erste Mette um fünf war?
Weihnachtliche Stimmung? Feierliche Atmosphäre? Andacht? Fehlanzeige. Sollte man nicht meinen, ja sogar hoffen, dass sich Gemeindepfarrer an Festen wie Weihnachten besonders um ihre Schäfchen kümmern, da sie an keinem Tag so viele davon erreichen wie am Heiligabend? Ich fand es unglaublich, mit welcher Lieblosigkeit die „Christmette“, die wir besucht haben, runtergespult wurde. Die Antworten wurden nicht einmal abgewartet, die Predigt war offensichtlich so unleserlich, dass sie selbst der Pfarrer nicht mehr lesen konnte, verstanden hat man schon gar nichts, und auf ein persönliches Wort an die Gläubigen wartete man sowieso vergebens. Bleibt zu hoffen, dass dieselben Pfarrer nicht an anderer Stelle die leeren Kirchenbänke beklagen. Wenn sie keine Lust auf Gemeindearbeit haben, sollen sie es sagen. Dafür war die Messe heute im Dom mit dem Kammerchor sehr schön und hat mich wieder versöhnt. Am Sonntag war ich an anderer Stelle allerdings total entsetzt.
2 Kommentare
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Dienstleistung. Im Grunde ist die Kirche ein Dienstleistungsunternehmen und auch hier lässt der Service halt einfach mit der Zeit zu wünschen übrig. Auch hier hilft wahrscheinlich nur der Boykott, ausgedrückt durch den Besuch einer anderen Filiale bei nächster Gelegenheit …
Wie das gestern schon geschehen ist. Echt traurig!