Diese böse Marienkapelle

Zum CSD in Würzburg steht heute in der Main-Post geschrieben:

Tatsächlich überragt in nächster Nachbarschaft ein Haus den Platz, das für Angriffe auf die homosexuelle Identität steht: die Marienkapelle. Weltweit verfolgen Christen und Muslime Homosexuelle […]“

Ich habe selten etwas Dämlicheres in der Main-Post gelesen.

Wenn die Marienkapelle für irgendetwas steht, dann dafür, dass im 14. Jahrhundert die jüdische Gemeinde in Würzburg ausgelöscht worden ist, da die Marienkapelle am Ort der zerstörten Synagoge als Siegeszeichen errichtet worden ist. Das Taufbad unter der Sakristei kann heute noch besichtigt werden.

Der konstruierte Zusammenhang im obigen Artikel ist dafür mehr als peinlich.

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“

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