Dittsche, 11. Kalenderwoche 2012

Zum Glück läutet die Chefvisite die neue Woche ein. Yes, we Gauck, Dittsche begrüßt überschwänglich Kröti und Ingo und verwechselt Obabarrack mit Mubarak und lässt sich vom Ingomann auf die Sprünge helfen, da die Verpusemuggelung im Hirn zu einer Talsperre im Gehirn geführt hat. Dittsche dachte bei Oldie 95, dass Bonnie Tyler tot ist, aber es war nur „Total Eclipse of the Heart“, was nicht ganz in Display von Giovannis Autoradio gepasst hat, Dittsche hatte sich schon Sorgen gemacht. Jetzt haben wir aber Gauck, stellt er wieder fest und kehrt zu seinem Schlachtruf zurück. Freundin, Frau, für Dittsche ist der Unterschied schon sehr wichtig, er selbst würde nur von seiner Frau reden, wenn er auch verheiratet wäre, aber er hat ja keine. So wie Fußballer eigentlich Spielerfrauenmänner sind, besteht Dittsche auf dem Nichteinzug ins Schloss Bellevue, der aber offenbar sowieso nicht stattfindet. Wegen der Bescheidenheit Gaucks, wie er weiß. Dittsche ist auch fest überzeugt, dass Wulff als Zeichen der Bescheidenheit Laminat und PVC auf das Parkett in Bellevue legen ließ, so dass Gauck dafür erst einmal Abschlag zahlen müsste, um dort einzuziehen. Für Dittsche ist das die einzige Erklärung, warum jemand nicht freiwillig in ein Schloss einzieht. Dass das gar nicht Wulff gehört hat, dass Gauck gar keine Miete zahlen würde, will Dittsche nicht in den Kopf, er hält Gauck sofort für einen Mietnomaden, der die Ablöse verweigert und keine Miete zahlt.

Da der Wulff ein Maschmeyer-Freund war und ist, erzählt Dittsche von einer Karriere, die in Leipzig jäh zu Ende gegangen ist: Im Zoo ist der Keinohrhase totgetreten worden. Ähnlich der Vita Maschmeyers ist auch der Keinohrhase berühmt geworden. Die Mutter des Keinohrhasen hätte dem Mümmelmann nach der Geburt die Ohren abgebissen, sodass aus einem zwischenzeitlichen Ohrhasen ein Keinohrhase wurde. Bei Maschmeyer war es eine identische Karriere: Aus dem Bartmaschmeyer wurde ein Keinbartmaschmeyer. Und ganz wichtig, Maschmeyer hat eine tolle Masche, so hat es Dittsche auch heute früh Herrn Karger erklärt, man macht nämlich sogegannte Kontaktschulden: Wenn Ingo seinen Kunden etwas schenkt, z.B. Ketchup oder Ähnliches, dann spannt er nach und nach ein Netzwerk, in dem er dann Gefälligkeiten einfordern kann. Und Herr Karger hat bei Dittsche nun Kontaktschulden, weil er für seinen Nachbarn die Verbindung zu einem Weltstar hergestellt hat: Mit Sebastian Vettel hat er jetzt einen Privatkunden und weil der jetzt so lange Haare hat, dass er einen Friseur braucht, wird er sicher ein guter Kunde. Vettel hat heute früh Herrn Karger anrufen, um ihn pünktlich zum Rennbeginn in Australien zu wecken. Bei der Bild konnte man sich nämlich um halb sieben von Vettel wecken lassen, darauf hat Dittsche großzügig zugunsten von Herrn Karger verzichtet.

Klaas Heufer-Umlauf kommt in den Imbiss und will Kartoffelsalat. Dittsche kommt der Gast bekannt vor, er glaubt, dass er ihn aus der Zeitung raus kennt. Er erkennt die Berühmtheit und weiß gleich, dass Klaas für „Wetten dass..?!“ im Gespräch war, der Gast ist aber ganz bescheiden, während Dittsche den nächsten Hobel braucht. Ganz aufgekratzt ist Dittsche und will wissen, ob der Prominente etwas von einer Castingshow hält, in der Promis wie Christian Wulff und Klaus Meine in ein Kloster reingehen. Es müsste natürlich eine hochwertige Jury sein, der Papst käme hier durchaus in Frage. „Klostercamp“ und „Klostar“ sind als Titel im Gespräch, Dittsche will vor einer ausgiebigen Beichte von Putin und Berlusconi eine Bußübung absolvieren lassen und Klaas ist durchaus angetan von Dittsches Idee. Wenn sich der Papst also rückwärts in den Beichtstuhl setzt wie bei „Voice of Germany“, dann kann er schon sehr objektiv urteilen. Dittsche schwadroniert, George W. könnte beichten, dass er Klosterfrau Melissengeist nicht nur gegurgelt, sondern sogar getrunken hat, Klaas macht sich stattdessen Gedanken, ob man geliehene Gegenstände wie eine Playstation auch im Kloster benutzen dürfte. Der Gewinner kommt dann in den Himmel. Auf eine solche Sendung will Klaas aber nicht festgenagelt werden und will lieber seine andere Sendung weitermoderieren, diese kennt aber Dittsche nicht und ist sich sicher, dass der Lanz die Moderation nur bekommen hat, weil er größer ist und besser in die Deko der Sendung passt, die ja an Gottschalk angepasst wurde.

Die reine Verperlung unterbricht Dittsche, weil er Angst hatte, dass was Festes mitkommt.

Für Dittsche ist es kein Zufall, dass die Bayern 14 und 6, äh, 20 Tore geschossen haben. Er muss Ingo aber erst einmal den Zusammenhang erklären. Gomez hat durch ein Loch im Bein eine Belüftung erlitten, weil er von einem anderen getreten wurde. Da das Stadion aussieht wie ein Nest, aber aus Plastik ist, glaubt Dittsche, dass der wärmste 16.März dafür gesorgt hat, dass die Störche durch eine gestörte Wärmegenetik zu früh zurückgekehrt sind und die Wärmeströmung auf diese Weise dafür verantwortlich ist, dass die Störche nicht in Italien Pause machen, sondern in Deutschland. Dieses Jahr hat der Storch dann keine ganz reifen Piemont-Kirschen gegessen und über den Alpen Verdauungsprobleme bekommen, weil die Kirschen treiben und über der Allianz-Arena, die aussieht wie das gewohnte Nest, schmeißt er seinen Ballast ab und trifft den Gomez, über dessen Kopfhaut das Treibmittel einsickert und ihm die Energie der Kirschen verleiht. Absichtlich scheißt er ihm nicht auf den Kopf und Ingo kann nicht glauben, dass Dittsche überzeugt ist, dass Gomez nur deshalb Tore schießt, weil ihm ein Storch auf den Kopf geschissen haben soll. Da lacht sogar Kröti, obwohl er Feierabend hat.

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“