Dittsche, 13.Kalenderwoche 2007

Hamburg, Eppendorfer Grill-Station, Sonntag, 22.30 Uhr: Chefvisite. Dittsche kam heute mit seinem Fahrrad und einer Plastikplane Gummifolie an. Er will jetzt für einen besseren CW-Wert sorgen und sammelt Staub: Die Gummifolie ummantelt das Fahrrad ab, der Gummi ist statistisch aufgeladen und auf diese Weise sammelt Dittsche Feinstaub. Der Staub perlt an den Gummi und zuhause wischt er Dittsche den Staub dann ab und gewöhnt ihn an den Staub, den er nicht mehr wegmacht. Aus dem Staub züchtet er neues Leben. Staub zu Staub, neues Leben, Dittsche hat verlorenes Wissen in der Bibel ausgemacht. Scottys Asche, sein Staub, wurde ins All gebeamt und irgendwo sollen das ein paar Wesen, die schon weiter sind als wir, Scotty wieder zusammensetzen, wie beim Beamen auf der Enterprise. Hier auf der Erde ist das noch nicht möglich, noch nicht:

Inderney und so, die ganze Technik, das alles hatten die auf der Enterprise schon, die haben das nur noch nicht verraten. Und der Mensch besteht sowieso zwischen 80 und 90% aus Wasser, der Rest sind andere Sachen wie z.B. Trockenblut. Das ist so was Ähnliches wie Nescafe und weil der Mensch aus Wasser besteht, vermischt sich das dann. Ingo konnte das nicht ganz begreifen und fragte Dittsche, wie denn wohl er auf die Welt gekommen wäre: Dittsche wurde zu Fuß vom Storch gebracht, der Mensch ist aus Staub gemacht und am Ende wird er das ja auch wieder. Dittsche wird das mit dem Zusammensetzen beweisen, weshalb er ein Experiment begonnen hat: Er macht in seiner Wohung nicht mehr sauber, er lässt den Staub gewähren und anwachsen, damit sich die Chromosomaten anreichern können, wie bei einem Puzzlespiel. Die langsam wachsenden Wollmäuse ernähren sich von Partikeln in der Luft, er selbst sammelt unterwegs mit seiner Gummifolie andere Chromosomaten.

Und auch zu Gabriele Pauli, die mit den Handschuhen, hat sich Dittsche seine Gedanken gemacht und er will entdeckt haben, was Frau Pauli eigentlich vorhat. Sie kümmert sich um neue Energie, sie hat in Kühen nach Ölvorkommen geforscht: Milch, Fett, Butter, Öl, ganz klar, eine Kuh ist eine Raffinierie, überhaupt ist eine Kuh ziemlich raffiniert. Aus was besteht Öl? Aus Pflanzenresten. Bidde, bidde! Eine Kuh ist quasi Grundmoräne, Endmoräne, nurin schnell. Eine Kuh rülpst das Gemüse hoch und kaut das immer wieder und dann muss man das Öl nur noch aus der Milch rausfiltern und genau das hatte Gabriele Pauli vor, siehat alternativen Sprit gefunden. Und woran man das bei einer Kuh erkennt? Je mehr schwarze Flecken eine holsteinische Kuh hat, desto mehr Öl hat sie in der Milch. Bei braunen Flecken ist es nur Braunkohle. Und Pauli wollte das Ölvorkommen tasten. Dittsche plädiert für zwei Kühe an jeder Tankstelle, die haben da unten ja Nuckis und mit einer Zapfpistole kann man das Öl aus den Eutern direkt ins Auto tanken, ganz frisch. Fürs Moped muss man allerdings eine Ziege nehmen, sozusagen der Zweitakter unter den Tieren.

Deutschland hat wieder einen Titan. Henry ist ein Titan. Nicht mal der Mischalewski hat dem das zugetraut.

Zu guter Letzt hatte Dittsche noch einen Aprilscherz für Schildkröte vorbereitet. Er wollte ihm einen Pümpel auf den Panzer saugen, nur hielt der nicht fest. Angefeuchtet mit Bier, trank er das erst wieder weg und saugte es anschlißend auf Ingos Theke, was dem so gar nicht gefiel. Und er tat Dittsche nicht den Gefallen, den Pümpel mit einem Plopp loszusaugen, das gibt Dittsche nämlich Geborgenheit.

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“