Dittsche, 17.Kalenderwoche 2007

Dittsche war beim Friseur, die Nägel leicht nachschneiden lassen, er hatte eine selbstgebastelte Rabattkarte dafür, die der Friseur aber nicht akzeptierte. Gute-Laune-Weltmeister, Fremdgeh-Wetter, alles stand in der Bild-Zeitung. Nur Herr Karger fand die Bezeichnung Fremdgeh-Weltmeister nicht lustig. Veronika, die nackte Botanikstudentin aus der Bild-Zeitung, hatte es Dittsche angetan, v.a. ihr Schicksal, dass jemand ihre Klamotten stibitzt zu haben schien.

Der Hafer ist unterwegs, Kaltblüter ist das Stichwort, die nackte Mopselse soll davon nur ablenken, es ist nämlich der Weizen, nicht der Hafer, der sie sticht. Der Kaltblüter ist ein Bodenbefroster, er frisst den Hafer und kühlt den Boden ab, er ist ein Minustier. Und wenn die Erderwärmung fortschreitet, ist das Verschwinden der Kaltblüter genauso dramatisch wie das Abholzen des Regenwaldes. Das Problem ist, dass die Kaltblüter alle unterwegs zur neuen Erde sind, um dort eingesetzt zu werden, und die haben den Hafer als Proviant dabei. Stück für Stück holen die Einwohner der neuen Erde unsere Nutztiere, auch die, die bei uns nicht ganz so viel Nutzen bringen: Tauben sind Niederohmer, Ratten Sofortnager. Und 20 Lichtjahre sind ja gar nichts. Für die Lichtreise nehmen sie 21 Jahre alte Kaltblüter, dann sind die ganz jung, wenn sie ankommen – sie springen auf die Lichtstrahlen auf und reisen. Und je weiter sie sich von der Erde entfernen, desto jünger werden sie. Schtieven Hacking, der im Rollstuhl, meine auch, dass das ginge, mit einer Taschenlampe demonstrierte Dittsche das Ganze.

Dittsche hatte eine tolle Kino-Idee: Tarzan Reloades, mit Kirk Douglas, dem Vater von Straßen in San Francisco, Affe Schieta und Lisa Bund. Das mit dem Alter kriege sie auch hin, sie müsse nur lange genug Schweinebraten essen, das würde älter machen, stand in der Bild-Zeitung.

Sehr geil.

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“

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