Dittsche, 46. Kalenderwoche 2010

Chefvisite. Obwohl der HSV verloren hat, kommt Dittsche ganz aufgeregt in den Imbiss, klopft Kröti auf die Schulter und schüttelt Ingo die Hand, der Dittsche gleich nach seiner Backe fragt. Giovanni hat Dittsche einen Zahnarzt besorgt, aber nach der ganzen Müh und Last des Tages bekommt Dittsche erst einmal ein Bier, bevor er Ingo seinen neuen Zahn zeigt, eine reine Ledierung aus Metallen. Wie Beißer aus den James-Bond-Filmen fühle er sich jetzt. Ingos Frage, ob das ein Provisorium sei, versteht der größte Philsoph der Neuzeit nicht, er reagiert aber energisch, als Ingo meint, ob das wieder entfernt werde. Da das eine Wertsteigerung seiner Person sei, bleibe der Zahn im Mund. Dittsche ist eine Wertanlage.

Guttenberg will die Bundeswehr einstellen, nur das Nötigste wird bleiben, erklärt Dittsche, auch wenn Ingo ihm widerspricht. Die Friedensleute, die Alt-68er, haben dafür schon gekämpft, und jetzt kommen sie groß raus. Rainer Langhans ist ein großer Deutscher, weiß Dittsche. Er war ein Wichtigtuer, weil er Wichtiges getan hat und umgesetzt hat. Was er umgesetzt habe, will Ingo wissen. Er hat die Tür vom Klo offen gelassen, erklärt er passend zum Welttoilettentag, das haben wir Langhans zu verdanken. Der Welttoilettentag ist Langhans’ Verdienst, weil er sich aber zurückhalten will, heißt der nicht Langhanstag. Der Ober-Uschi-Tag, die Über-ober-unter-Uschi, den beiden fällt der Nachname der Uschi nicht ein, Nudeldicke Dirn, Spannenlanger Hansel, alles dreht sich, selbst der Papst ist ein Alt-86er und gibt die Kondome frei. Was das bedeutet, weiß Dittsche nicht, er weiß nur, dass er sie irgendwo erlaubt, er hat es nur gelesen. Vielleicht in Äquatorialguineo, wo die Frauen-Männer-Fußballer-Zwitter herkommen. Man weiß es nicht genau, ob das Männer oder Frauen sind.

Rainer Langhans und die Ober-Uschi Obermeier sind den beiden wichtiger. Langhans wird für höhere Aufgaben bemüht, er geht ins Dschungelcamp, was Ingo sehr lustig findet. Dittsche versteht das Lachen nicht, Ingo weiß nicht, wen der Lappen ausbilden soll, weil der doch selbst nichts gelernt habe. Der Dschungel fange an zu heulen, wenn der Langhans ankommt. Esel Herrmann könnte der zweite Kandidat im Dschungel sein, er wurde nämlich unehrenhaft bei der Bundeswehr entlassen, weil er bockig war und nicht mehr über das Wasser in Afghanistan wollte. Im Dschungel wird er dann zum Zivildienstleistenden ausgebildet, damit er im Altenheim als Essen auf Beinen entscheidet, ob das Essen schlecht – „iiiiiiii“ – oder gut – „aaaaaaah“ -  schmeckt. Langhans ist ein großer Deutscher wie Willy Brandt, was Ingo ärgert, weil Brandt Bundeskanzler war und nicht nackig in irgendeiner WG im Schneidersitz rumgesessen war. Dittsche will gleich mal bei Ingo einziehen und dort sein Lager aufschlagen. Bei Dittsche ist Baustopp. In einer christlichen Zeit will er wenigstens in einem Karton mit Stereoporkugeln bei Ingo übernachten. Ingo solle Rainer Langhans nacheifern und Dittsche aufnehmen, damit nicht Materie auf Antimaterie trifft, was passieren würde, wenn er jetzt nach Hause ginge. Der Neutronentransmitter wandere durch seinen Körper und in Form einer Person wartet diese auf Dittsche. Herr Karger ist im speziellen Fall die Antimaterie, die zur Explosion führen könnte. Dittsche hat in seiner grenzenlosen Güte mit seiner Einfallidee dafür gesorgt, dass im Waschkeller eine Wellnessoase entstanden ist, die er gebaut hat. Er hat sich einige Tipps zu Herzen genommen und griechisch-rmöisch ein unorthodoxes Dampfbad gebaut. Die Schläuche der drei Trockner hat er so mit einem Damenstrumpf miteinander verbunden, dass es im Raum schön warm wird und zusätzlich hat er Sand eingefüllt, um einen Peeling-Effekt zu erzielen. Klosteine hat er kleingerieben und mit Honig verklebt, der milde Duft war richtig angenehm, aber Frau Karger hat bezweifelt, dass ihrem Mann das gefällt. Er habe aber die Unterwäsche noch gar nicht gesehen: Weil er in der BILD gelesen hat, dass rote Unterwäsche in der kalten Jahreszeit besonders angenehm wäre, hat er Rote-Bete-Saft in den Trockner gekippt.

Fahrrad-Michi kommt in den Laden, um etwas zu essen und zu trinken. Auch Michi weiß von DESY und dem ganzen Programm von Materie und Antimaterie. Der Fuchs-Kompensator soll auf das Hähnchen angewendet werden, damit dieses zeitreisen kann, man muss nur schneller reisen als das Licht. Für das „nur“ wird Dittsche verspottet, seine Hypopothese stellt er trotzdem vor: Er kann nicht in die Vergangenheit reisen und seinen Großvater erschießen, weil sonst könnte der nicht seinen Vater zeugen und es gäbe keinen Dittsche. Seinen nächsten Hobel will er sich gleich selbst holen, wird aber aus dem Bereich hinter der Theke weggeschickt, weil er sein Paradoxon begießen will, wenn es ihn nämlich nicht gäbe, könnte er auch nicht zurückreisen, um seinen Großvater zu erschießen, also muss es ihn geben. Eine großartige Ausführung!

Die zeitreisenden Hähnchen will Ingo mal in einer ruhigen Minute in Angriff nehmen, Dittsche will es gleich heute Nacht machen, weil er Angst vor Karger hat. In Indien wärmen sich die Tiger mit der Schweinemilch. Vielleicht nimmt der Tiger dann Eigenschaften vom Schwein an, z.B. entsteht ein Tiger mit Zweipaarhufen und hat dann besseren Grip, zudem hat er einen Ringelschwanz, bleibt aber ein Tiger von Eschnapur, in den Schwanz kann der Maharadscha dann was legen, bei CDs hat er das gesehen. Im Inderne will Ingo die Nummer vom Maharadscha rausfinden, Kröti lacht Dittsche aus, droht ihm mit der Peitsche des Maharadschas, aber ihn interessiert das alles nicht, er hat Feierabend.

Von Alex

Einst habe ich an der Universität in Würzburg studiert, jetzt bin ich Lehrer. Mein Lieblingszitat stammt aus dem grandiosen österreichischen Film Poppitz: „Dänkn däaf mass, soogn liaba neet“ – schließlich sind zumindest die Gedanken frei – wer es nicht verstanden hat: „Denken darf man es, sagen besser nicht“